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Was gibt es Schaurigeres, als wenn das Grauen in unserer Alltagswelt Einzug hält. Stephen King hat dies in seinen Romanen in vielfältigster Weise in besonderer Weise immer wieder bewiesen. Das Skript bzw. die Vorlage für „ATM - Tödliche Falle" stammt nun aber nicht aus seiner Feder und trotzdem ist Regisseur David Brooks ein beklemmender, verstörender und letzten Endes auch verängstigender Thriller gelungen.

Drei Kollegen und Freunde, David, Emily und Corey, verlassen gemeinsam die betriebliche Weihnachtsfeier. Sie machen einen Zwischenstopp an einen ATM (Automatic Teller Machine oder Geldautomaten), um noch etwas Geld für einen Snack und ein paar weitere Drinks zu besorgen. Wie häufig in den USA befindet sich der ATM nicht in/an einer Bank, sondern in einem Extra-Häuschen mitten auf einem Parkplatz. Während sie das Geld abheben, beobachten die drei einen brutalen Mord. Doch der kaltblütige Killer hat auch sie wahrgenommen und belagert in der Folge das von den Freunden verbarrikadierte ATM-Häuschen. Der Mörder harrt auf dem angrenzenden Parkplatz aus, den Blick starr auf die Gruppe gerichtet. Einen Wachmann schlägt er ebenso nieder wie sein vorheriges Opfer. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, als die drei einen irrtümlich für den Mörder gehaltenen Passanten niederschlagen. Der unbekannte Mörder lässt nun Wasser in das Häuschen fließen - die verbleibenden Überlebenden müssen schnell eine Entscheidung fällen... 

Mir hat diese Mischung aus Thriller und Kammerspiel gut gefallen. Ein Großteil der Spannung holt der Film aus der bedrückenden Enge des Automatenhäuschens und der scheinbar auswegslosen Situation, in der sich die Protagonisten befinden. Die anfangs ausgelassene Stimmung kippt in einer Atmosphäre der Angst und des Grauens in wilde Panik. Vom Killer, der auf dem Parkplatz sein Unwesen treibt, bekommt der Zuschauer das Gesicht zu keiner Zeit zu sehen, was den Horror zusätzlich steigert. Insgesamt überzeugen die mir ansonsten eher unbekannten Schauspieler Josh Peck, Alice Eve und in der Hauptrolle Brian Geraghty. Sie schaffen es - trotz einiger logischer Brüche (aber wer hinterfragt bei einem Thriller die Handlung?) - die Stimmung und scheinbare Ausweglosigkeit zu vermitteln.

Regieneuling David Brooks, Drehbuchautor Chris Sparling und Kameramann Bengt Jonsson beweisen, dass es nicht des größten Budgets bedarf, um einen fesselnden und sehr spannenden Film zu drehen.

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