Review

Das Drehbuch stammt von Tony Giglio (Chaos, Timber Falls), doch was sich aufgrund des Titels "Arena" nach jeder Menge Kämpfe anhört, entpuppt sich als geschwätzige Gefühlsposse. Mit Samuel L. Jackson (Shaft - Noch Fragen?, Verhandlungssache) und James Remar (Nur 48 Stunden, Sharpshooter) sind zwei sehr bekannte Gesichter vertreten, während viele den ausdruckslosen Hauptdarsteller Kellan Lutz aus der "Twilight"-Trilogie kennen. Mit Jonah Loop platziert man einen Neuling auf dem Regiestuhl, doch optisch gibt es keinerlei Besonderheiten, was auch am beschränkten Budget liegen dürfte. Man nehme den Autounfall zu Beginn, oder die spätere Befreiung des Sträflings, wo an allen Ecken und Enden gespart werden musst. Bei den Schauplätzen für die Kämpfe wird immer ein anderer virtueller Hintergrund verwendet, dies sorgt für Abwechslung, dennoch wirkt "Arena" insgesamt gesehen sehr steril und unauffällig, auch was die Musikuntermalung betrifft. Denn der Großteil des Films spielt sich wieder auf einem Fabrikgelände ab und die Ausstattung ist sehr übersichtlich. Da die Show übers Internet gezeigt wird, schwenkt Loop auch immer mal wieder zu zwei Parteien blutgieriger Fans, deren Anzahl immer mehr steigt.

Vor zwei Monaten wurde die schwangere Frau des Feuerwehrmanns David Lord (Kellan Lutz) bei einem Autounfall getötet. In Mexiko versucht David seine Trauer im Suff zu ertränken, doch plötzlich findet er sich in einer Zelle wieder und muss für den geldgierigen Logan (Samuel L. Jackson) an Gladiatorenkämpfen teilnehmen. Gewinnt er neun Kämpfe, muss er anschließend den ungeschlagenen Champ Kaden (Johnny Messner) besiegen, dann wäre David frei. Doch bisher hat niemand mehr als fünf Kämpfe überlebt.
"Arena" ist keinesfalls auf Action ausgelegt, denn außer ein paar überaus blutigen Kämpfen hat der Film kaum etwas zu bieten. Alles verläuft nach Schema F, inklusive einiger Durchhänger, nur im Finale darf es doch noch einen kleinen Twist geben. Aber dennoch bleibt es völlig unlogisch, warum Logan mit seiner Internetshow noch nicht aufgespürt wurde. Und warum werden die gekidnappten Kämpfer noch mit jeder Menge Stromschocks oder Prügel gefoltert, wenn sie doch einen guten Kampf liefern müssen? So wird David außerhalb der Kämpfe im Dauertakt gepiesackt und auch während der Kämpfe bekommt er mächtig was ab und muss immer wieder zusammen geflickt werden. Zwischen den rar gesähten Fights ist "Arena" kaum interessant, da die eingestreute Sozialkritik nicht funktioniert und Davids theatralische Ausbrüche irgendwann nerven.

Auch bei den Kämpfen gibt es einige Makel, schon die Choreographien sind zu unspektakulär. Immerhin wird unter Einsatz verschiedenster Waffen gekämpft, im Vordergrund liegen dabei zahlreiche Brutalitäten. Hier werden Knochen fies gebrochen, Köpfe abgehackt, Kehlen aufgeschlitzt, das (CGI) Blut spritzt literweise durch die Gegend. Doch spektakulär sieht anders aus und besonders ärgerlich wird es, wenn man den ganzen Kampf gar nicht mitbekommt, sondern nur Ausschnitte davon sieht. Oft sieht man einen Kampf auch nur durch einen Fernseher oder Monitor, zusätzlich legt Loop gerne einen runden Schatten ums Bild, warum auch immer.
Obendrein ist Kellan Lutz kaum die richtige Wahl für solch eine Rolle und Samuel L.Jackson ist gnadenlos unterfordert. Sein Charakter Logan ist dermaßen klischeeträchtig, man nehme die Manipulation am Ende, oder seine zwei scharfen Sekretärinnen, die nicht nur die Show für ihn managen, sondern auch SM praktizieren. James Remar hat zu wenig Screentime, die schwedische Schauspielerin Katia Winter ist immerhin optisch eine Offenbarung.

Der Titel ist nur selten Programm und um den Film ansprechend zu gestalten fehlte nicht nur das Budget, sondern obendrein ein besseres Drehbuch und ein glaubwürdiger Hauptdarsteller. Bis auf eine Wendung im Finale ist alles 08/15, das Hauptaugenmerk liegt auf brutalen Fight und Hinrichtungen, die leider kaum spektakulär ablaufen. Als B-Actionfilm recht solide, aber zwischendurch hängt das Ganze auch mal ordentlich durch.

Details
Ähnliche Filme