Review

Jake Bryant (John Michael Davis) hat gerade erstbei einem Verkehrsunfall seine Frau und Kinder verloren. Jake ist am Boden zerstört und kann deshalb zunächst nur wenig mit der Nachricht anfangen, dass den Unfall offenbar als einziger nur der Hund Cooper überlebt hat. Cooper ist bei der Familie erst ein paar Tage vor dem Unglück gestrandet und wurde adoptiert. Jake willigte nur aufgrund zur Liebe seiner Kinder ein.  Tierärztin Caroline (Farah White) überredet ihn, den Hund trotzdem aufzunehmen, tatsächlich kommen sich Herr und Hund im Laufe der folgenden Wochen näher. Doch nachdem Jake neuen Lebensmut durch Cooper gefunden hat, wird der Hund von seinen richtigen Besitzern als vermisst gemeldet...

Das Cover täuscht ein wenig. Wir haben hier keinen witzigen, kindgerechten Familienfilm, sondern mehrere menschliche Tragödien zu verarbeiten. Daher scheint die Freigabe auch erst ab 12 Jahren angesetzt worden zu sein. Der Film ist so weit weg wie ich von gut geschriebenen Reszensionen, und somit erlebt man eine relativ staubtrockene, nüchterne Inszenierung ohne großen Glamour, die von einer eingängigen aber sehr passenden Melodie untermalt wird.
Nicht nur Jake muss den Verlust seiner Familie verarbeiten, sondern auch Tierärztin Caroline hat seelische Probleme durch ihre bettlägrige, verwirrte Mutter. Diese Szenen passen sehr gut in diese Geschichte, könnten aber Kinder evtl. verstören. Der schmale Grat zwischen Trauer, Lebenswille und dem Hund ansich selber ist auch sehr gut gelungen. Cooper wird nicht als Spaßvogel mit 1000 Tricks dargestellt, sondern als stinknormaler Hund, der eben bei seinem Herrchen liegt und ihm Liebe und Wärme spendet. Hier und da blitzt auch mal ein klein wenig Humor durch (meistens durch den Tierhelfer Trey) , der aber zu keiner Zeit aufdringlich wirkt.

Dennoch hat der Film seine Längen und der Hauch von Fantasy (im originalen heißt dieser Film passenderweise "Angel Dog") wird falsch eingesetzt. Natürlich klingelt es ab einem gewissen Moment, warum der Hund ihnen zugelaufen ist und daraufhin handeln die Figuren nicht mehr logisch, da man sich damit auf Spuren von "Final Destination" bewegen könnte, dies aber nicht geschieht, da Regisseur Robin Nations lieber bei seinem seichten Erzählfluss bleibt. Ist auch kein Thema, reißbrettartiges würde eh nicht ins Gesamtbild passen.
 Dennoch kommt nach der ersten Filmhälfte etwas Sand ins Getriebe. Ein roter Faden scheint nicht mehr wirklich zu existieren und so dümpelt der weitere Verlauf vor sich hin ohne dass man genau weiß oder erahnen kann, was .R. Nations auf der Zielgerade zu bieten hat.

Schlimmster Punkt (und dafür können die Macher vom Film ja nichts) ist die absolut miese deutsche Synchro, die den Film zwei Punkte in der Bewertung kostet. Wirklich Leute, das kann nicht euer ernst sein, Sprecher zu engagieren, die a) nicht zu den Figuren passen und b) vor sich hinnuscheln. Das zieht das Gesamtbild eines eigentlich sehr guten Dramas derbe nach unten.

Für Tierliebhaber oder Leute, die solch eine ähnliche Geschichte schon mal durchgemacht haben ist "Cooper" ein absolutes Muss. Mich hat er teilweise berührt, aber auch (dank der Synchro und sonstigen Kleinigkeiten) nicht wirklich aus dem Hocker gehauen.

5,5/10

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