Review

Laid to Rest war mit Abstand der beste Slasher des vergangenen Jahrzehnts und darf sich meiner Meinung nach zu den besten fünf Genre- Vertretern zählen, die die in den 70ern populär gewordene Filmrichtung jemals hervorgebracht hat.

Neben den vielleicht besten Splattereffekten, die es seit den seeligen Zeiten von Story of Ricky und Braindead zu bestaunen gab, haben mir besonders die Schauplätze, wie beispielweise die Landstraßen und die alten Häuser gefallen, die eine ganz spezielle Atmosphäre erzeugt haben. Das verbunden mit einer wunderbaren Geradlinigkeit und einem enormen Überraschungsmoment (ich hätte niemals damit gerechnet, dass mich ein Slasher nochmal so umhauen könnte) haben Laid to Rest für mich zum sofortigen Klassiker gemacht.

Nun also der zweite Teil. Nicht nur Slasher- Fans dürfte die Tatsache bewußt sein, dass Nachfolger gerne zu enttäuschen wissen. Sei es nun wegen überzogenen Erwartungshaltungen oder weil der weitere Teil nicht die eingeschlagene Richtung weiterführt und sich stattdessen in eine andere Richtung weiterentwickelt.

Wie dem auch sei. ChromeSkull: Laid to Rest 2 beginnt dann auch gleich an der altbekannten Tankstelle, die anno 2009 Zeuge einige der heftigsten Morde der Filmgeschichte war. Der direkte Anschluss an den ersten Teil ist schon mal ein Pluspunkt.
Und die Pluspunkte überwiegen dann auch im weiteren Verlauf des Films. Die Effekte sind immer noch äußerst brutal (wobei sich bei mir nie ein solcher Aha- Moment wie beim Original einstellen wollte, aber das kann wie gesagt auch am damaligen Überraschungseffekt liegen), die Bezüge zum ersten Teil sind vorhanden und das Wichtigste: die ganze Veranstaltung hat abermals einen Heidenspaß gemacht.

Doch neben all dem Sonnenschein gibt es leider auch ein paar Schattenseiten. Achtung Spoilergefahr!
War ChromeSkull in Laid to Rest einfach ein geistesgestörter Soziopath, der alleine zur Tat schreitet, hat er im direkten Nachfolger eine Art Firma/ Gefolgschaft/ Organisation, die ihn bei seinem bunten Treiben mehr oder weniger unterstützt. Auch wenn das weit hergeholt ist. Dadurch hat die ganze Angelegenheit für mich so einen Saw- Touch bekommen. Bedeutet: der erste Teil war ein einfacher puristischer Horrorfilm ohne großartiges Story- Gebilde und der zweite Film versucht dem Zuschauer vorzugaukeln, dass schon immer mehr dahintergesteckt hat und man nur ein Puzzlestück von vielen anderen gesehen hat. Für Leute, die sich für mysteriöse Verschwörungen interessieren, mag das eine grandiose Sache sein; ich dagegen halte es bei (Schlitzer-) Filmen gerne einfach und finde, dass man einem simplen Film keine großartige (Pseudo-) Tiefe geben muss. Gerade wenn der Vorgänger von den Fans nicht zuletzt für seine stumpfe Geradlinigkeit geliebt wurde.
Der zweite Kritikpunkt sind für mich die Schauplätze bzw. der letzte Schauplatz. Während die ersten Schauplätze noch Studentenbuden oder das Polizeirevier sind und sich absolut stimmig ins Laid to Rest- Universum einfügen, spielt die letzte halbe Stunde nur noch in einer Lagerhalle, was meinen Geschmack nicht getroffen hat, da ich sehr gerne möglichst viele Schauplatzwechsel mag.
Jedoch könnte ich mir gut vorstellen, dass es nicht wenige gibt, die den zweiten Teil von Laid to Rest genau wegen meiner Kritikpunkte zu schätzen wissen. Mir persönlich hätte es halt einfach besser gefallen, wenn der gute ChromeSkull auf sich allein gestellt irgendwo in der Pampa, oder so wie in der ersten Filmhälfte an mehreren verschiedenen Schauplätzen sein schwer unterhaltsames Unwesen getrieben hätte.

Insgesamt bleibt ein toller zweiter Teil, dem vielleicht der Überraschungsmoment des Vorgängers abgeht und wegen subjektiver Kritikpunkte meinerseits- zumindest für mich- lange nicht an das Original herankommt, was ChromeSkull: Laid to Rest 2 aber wahrscheinlich auch nie konnte, da ich den ersten Teil zu sehr mag. Man könnte auch sagen, der Streifen hatte nie eine faire Chance...

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