Den Tatort 'Moltke' habe ich bei dessen Erst-Ausstrahlung in der ARD im Jahr 1988 gesehen und war von der Story und der filmischen Umsetzung sofort absolut fasziniert.
Im Endeffekt versuchen die beiden Kommissare Schimanski und Thanner einen 9 Jahre zurückliegenden Mord aufzuklären. Das klingt ziemlich einfach bzw. 'üblich' für einen Tatort aus Duisburg - ist es aber nicht. Zum Einen sind die Mörder von damals mittlerweile in die 'feine Gesellschaft' aufgestiegen bzw. immer noch unbekannt. Zum Anderen ist das Pawlak (überragend gespielt von Hubert Kramar), der bei dem damaligen Überfall seinen Bruder verloren hat und während seiner 9 Jahre andauernden Inhaftierung geschwiegen hat um sich am Mörder seines Bruders zu rächen.
Rache-Geschichten haben ich immer schon fasziniert, aber die Umsetzung in Moltke ist für mich auch das Meisterwerk von Regisseur Hajo Gies. Er stellt Pawlak (Spitzname Moltke) als innerlich zerrissenen Menschen dar, der auf der einen Seite den Tod seines Bruders rächen will, aber auf der anderen Seite stark gläubig ist. Während Christian Thanner von dessen Schuld bei zwei Morden ausgeht, schlägt sich Horst Schimanski auf Pawlaks Seite und versucht zuerst alleine, später mit diesem zusammen, die Mörder von Pawlaks Bruder zu finden.
Wirklich überragend!
Darauf einen Schluck Danziger Goldwasser 10/10.