Review

In der Ehe von Valerie (Valentina Cervi) und Stephane (Yvan Attal) steckt der Wurm drin, das wirkt sich auch auf Stephanes Arbeit als Polizist aus. Nach dem jüngsten Personenschaden empfiehlt der Chef einen dringenden Urlaub, und Stephane hofft, dass der ihn wenigstens Valerie näher bringt. Doch nach einem Streit an einer Raststätte ist Valerie plötzlich verschwunden. Die Polizei glaubt, dass sich Valerie im Zorn abgesetzt hat, Stephane aber vermutet ein Verbrechen. Als Nachforschungen ohne Ergebnis bleiben, ermittelt Stephane auf eigene Faust.

Schon bei der Inhaltsangabe musste ich an "Breakdown" denken, ein ähnlich gelagerter Film mit Kurt Russel, der auch auf der Suche nach seiner spurlos verschwundenen Frau ist.
Und dieser Gedanke  verfolgte mich auch während des ganzen Filmes, dass vielleicht wieder so ein Spitzenthriller dabei rausspringen könnte. "R.I.F." muss ja nicht 1:1 die Story kopieren und die Franzmänner haben  in der Vergangenheit schon öfters bewiesen, dass sie beeindruckende Filme machen können.
Nur das Gesehene hat mich dann doch nicht überzeugt - eher im Gegenteil.

"R.I.F." kommt relativ schnell auf den Punkt. Mit dem Sohnemann (Talid Ariss) im Gepäck gibt es eine Autopanne. Die Familie wird von einem Einheimischen zur nächsten Tankstelle mitgenommen und der Pannendienst wird angerufen. Stephane entschließt sich mit seinem Sohn zum Auto zurückzukehren, um das Auto abschleppen zu lassen. Doch der Volvo springt ohne Murren sofort an. An der Tanke wieder angekommen, ist Valerie spurlos verschwunden und die Suche beginnt.

Hatte ich anfangs noch das Gefühl, dass hier alles sehr subtil runtergespult wird, merkte ich, dass der Film nicht mehr hergibt. Es werden verheißungsvolle Fährten gestreut, (Der Einheimische, der sie mitnahm ist alles andere als vertrauenswürdig, das Auto springt ohne Hilfe des Pannendienstes an) aber der weitere Filmverlauf wirkt einfach nur zäh und es kommt sehr selten, wenn überhaupt, Spannung auf. Schwerpunkt liegt auf der Polizeiarbeit, die akribisch zelebriert wird (und nicht wirklich unterhaltsam ausfällt). Den Spuren wird nachgegangen jedoch ohne große Ergebnisse zu erhalten. Was bei anderen Filmen weggeschnitten wird, damit der Zuschauer nicht einpennt, wird bei "R.I.F." in die Länge gezogen.
Stephane kauft man seine Verzweiflung ab, jedoch geht er bei manchen Handlungen sehr ungestüm vor, was ihn nicht gerade sympathisch macht.
Auch der fünfjährige Sohn von Stephane wirkt deplaziert und strapaziert meine Nerven, aber nach Filmende versteht man das dann - und auch warum die Polizeiarbeit so lange ausgefallen ist.
Den Cineasten wird es freuen, mich ärgert es.

Fazit:

"R.I.F. - Ich werde Dich finden" stellt sich als spannungarmer Thriller heraus, der viel Wert auf die Polizeiarbeit bei vermissten Personen legt und sich auf die Hilflosigkeit der betroffenen Personen konzentriert. Eine kleine, belanglose Anekdote zur Statistik der verschwunden Personen in Frankreich.
Ich bin Franck Mancuso nicht wirklich böse für diesen Film, denn seine Absicht war auch nicht, einen Hochspannungsthriller zu drehen.

3/10


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