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Thanner und Schimmi ermitteln in diesem vom WDR und der DFF gemeinsam produzierten Nachwende-Tatort zusammen mit ihren ostdeutschen Kollegen von Polizeiruf 110 („Grawe“ und „Fuchs“, Andreas Schmidt-Schaller und Peter Borgelt) gegen eine Bande von kriminellen Kunsthändlern, die sich aus ehemaligen Stasi-Offizieren rekrutiert.

Wenn man die Musik von Klaus Lage („Hand in Hand“) mal außer acht läßt, gibt es am viertletzten Schimanski-Tatort kaum was auszusetzen. Brandaktuell zur „Wiedervereinigung", im Duktus zurück zu den Wurzeln mit exzessiven Saufgelagen („Jetzt wichst, huups - wächst zusammen, was zusammengehört"). Proll Schimanski als feinbezwirnter Unternehmer im Luxushotel (zuvor mit einer sehr komischen Klamotten-Anprobe); ein glänzend agierender, als Vertreter getarnter Stasi-Offizier (Ulrich Thein, „Gestatten - Dörrrfler, der vom Dorrrrfe kommt!") und dessen überraschende Mutation vom liebenswerten Trottel zum harten Ex-Soldaten („Waffen!“); das Schild „Krippo Duisburg" am Bahnsteig; die vielen Ossi-Wessi-Zwischentöne; kurzum: knapp vorm Ende laufen Schimanski und Co. nochmal zu Höchstform auf. In der grandiosen Schlußsequenz verleihen Grawe und Fuchs, ebenso sturzbesoffen wie ihre westdeutschen Kollegen, diverse DDR-Rest-Orden an Thanner, Schimmi und Hänschen als „Greifer neuen Typus“ im Einsatz gegen „Kriminellemente“.
Schimanski-Tatort Sonderwertung: 7,5

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