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Bei einem Einsatz im Irak wird Soldat Bart Gregory (David Anders) tödlich verletzt und wird zur Beerdigung nach Hause überführt. Doch Bart ist nicht so tot wie es die Islamkrieger gerne gehabt hätten. Nach der Trauerfeier steigt er nachts aus seinem Grab und stattet seinem besten Kumpel Joey (Chris Wylde) einen Besuch ab - als lebender Untoter. Nachdem der Schock erstmal verdaut ist, haben sich die zwei Chaoten schnell an das neue Leben gewöhnt. Es gibt nur ein Problem: Zombie Bart kann seine Verwesung nur aufhalten, wenn er sich von menschlichem Blut ernährt.

"Untote wie wir" ist nicht der typische Zombiefilm, den man erwartet und hält sich mit blutigen Einlagen angenehm zurück. Trotzdem unterstelle ich dem Film Lahmärschigkeit, da den ersten 60 Minuten ganz klar eine rote Linie in der Handlung fehlt, die den Film vorantreibt. Joey sorgt zwischendurch für heitere Szenen, während Bart eigentlich nur damit beschäftigt ist, sich sozial wieder einzugliedern. Das schließt auch sein Liebesleben ein, das den Streifen weiter in die Länge zieht.
Das Interesse steigt deutlich mit Barts Durst auf Blut. Doch auch hier fehlt das gewisse Etwas, da der Film politisch korrekt sein will: Zuerst werden Konserven aus dem Krankenhaus gestohlen, danach kommen die beiden Buddies auf die Idee, dass, wenn man schon Menschen killen muss um zu überleben, dann wenigstens krimineller Abschaum dran glauben muss. Das ist lustig, nur knallt das Script dem Zuschauer mehrmals das gleiche Schema vor die Latz: Meistens sind Bart und Joey bei einem Überfall  zur rechten Zeit anwesend.

Doch genug gemeckert, denn später wird mächtig Gas gegeben. Als sich Joey dann auch in einen Zombie verwandelt, wird die politische Korrektheit schnell über Bord geworfen. Ob ein Dildo als Sprechgerät wie bei Kehlkopfkrebs herhalten muss oder Leute im New-Kids-Modus reihenweise über den Haufen geballert werden. Nichts scheint mehr heilig zu sein. Das Ende überrascht dann auch noch angenehm.
Ein typischer 5er Kandidat, der sich zu sieben Punkte hochgemausert hat. Doch, jetzt zwei Tage nach dem Ansehen muss ich ganz ehrlich sagen, viel hängen geblieben ist nicht.

"Untote wie wir" kann man schauen, trotzdem hätte man die 110 Minuten auch straffen können. Es wird mit Sicherheit auch Leute geben, die sich an der eher ruhigen Erzählweise stören werden, denn das dürfte nicht jedermanns Geschmack sein.

6/10

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