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Die junge Laura und ihre Schwester Monica fahren mit einigen Freunden in einen Wald, um sich in Teams mit Airsoft-Knarren gegenseitig abzuballern. Ganz in der Nähe hocken allerdings drei degenerierte, ehemalige Sodaten in ihrem Bunker, die das gesamte Gebiet mit Tretminen gepflastert haben und eigentlich ganz happy sind, dass sich ihnen nun die Gelegenheit bietet, statt wie sonst immer nur auf Hunde jetzt auch mal wieder auf echte Menschen schießen zu können... "Basierend auf einer wahren Begebenheit"-Claim hin oder her: An welchen Vorbildern sich Cosima Alimà für seinen "War Killer - At the End of the Day" (na, da hat die deutsche Titelschmiede wieder was zusammengedichtet!) orientiert hat, ist schnell ersichtlich, denn Kriegsspiele im Wald, die blutig eskalieren, gab es in den 80ern schon bei "Master Blaster" und Ex-Soldaten mit psychischer Macke kennt man ja nicht erst seit "Rambo", sondern schon aus Peter Collinsons 1974er-Thriller "Open Season - Jagdzeit". Die Typologisierung der Figuren ist derweil deckungsgleich mit so ziemlich jedem Backwoods-Heuler, ohne dass die Charakterzeichnung da großartig vertieft oder Motivationen genauer beleuchtet würden, was im Falle des mörderischen Trios hier besonders schwer wiegt, denn auf die Art vergibt sich Alimà jedwede Möglichkeit, ein Statement zu dem Gezeigten abzugeben, das über die simple Zurschaustellung brutaler Action hinausgehen würde. Na gut, das allerschlimmste Filmchen seiner Art isses ja zugegeben nicht geworden, aber trotzdem stinkt hier alles nach verschenkten Chancen, denn mit ein wenig mehr Sorgfalt und Feinjustierung, was die Drehbuch-Details und übertrieben dusselige Handlungsweisen betrifft, hätte "War Killer - At the End of the Day" nämlich doch so richtig gut werden können. Stattdessen lässt die fahrige Regie die dünne Handlung schleifen, während die monotone Digital-Optik das Ganze auch noch so langweilig aussehen lässt, wie es sich anfühlt, bevor die Chose in einen Schluss mündet, der so ziemlich das genaue Gegenteil von kathartisch ist und den Zuschauer echt unbefriedigt in den Abspann entlässt. Auf der anderen Seite gibt es einen hörenswerten Score, der das Geschehen auf dem Bildschirm bewusst konterkariert, bisweilen eine enervierende Sound-Kulisse und Darsteller-Leistungen über B-Film-Niveau. Mehr als ein bestenfalls durchschnittlicher Geh-Wald-Streifen ist aber trotzdem nicht dabei herumgekommen... tja, schade. Dass der hiesige Anbieter NewKSM "War Killer - At the End of the Day" zunächst lediglich in einer um mehrere Minuten gekürzten FSK18-Fassung veröffentlicht hat, nur um im Anschluss per Nischen-Label eine ungeprüfte und ungeschnittene Version mit fettem Uncut-Flatschen auf dem Cover nachzuschieben, kann man übrigens auch mal nur so semi-toll finden, zumal der Streifen auch in seinen Gewalt-Spitzen nicht SO übertrieben hart ist, dass man wirklich ein Aufheben um ihn machen müsste... nun ja, Marketing ist alles. Übrigens: Man käme im Leben nicht auf die Idee, dass das hier ein italienischer Film ist!

4/10

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