In den letzten paar Monaten sind Zombies wieder schwer in Mode gekommen. Neben einigen ganz netten Filmen waren viele Rohrkrepierer dabei. "Die Nacht der Zombies" reiht sich leider auch in die Liste des audiovisuellen Dünnschiss ein, da mal wieder so ziemlich alles verbockt wurde, was man falsch machen kann.
Die Story ist nichts neues und harmlos, ich kürze sie mal ab: Circa ein Dutzend Teenager veranstalten eine Party in einem Haus, in dem vor 50 Jahren ein Vater seine Tochter abgeschlachtet hat. Diese tote Familie (inklusive Mama, die auch mächtig angepisst ist) kommt nach 18250 Tagen wieder zurück und hat natürlich nichts besseres zu tun, als den Teenagern die Party zu versauen - und das heißt, dass wieder Köpfe rollen werden.
Nach dem Intro, in dem man den Familienmord anno Schwarzweißfernsehererfindung sehen darf, war ich noch ganz gut aufgelegt. Treibende Musik, ganz coole Atmosphäre, gute Schnitte und ein übler Mord. Die Augenbraue erhob sich kurz und ich hoffte, wenigstens einen durchschnittlichen Film sehen zu können, doch mit den darauffolgenden Minuten wurde alles zu Nichte gemacht.
Regisseur Joe Davison, der schon viel Schauspielerfahrung bei Meisterwerken von Timo Rose sammeln durfte, haut hier nach "Experiment 7" seinen zweiten Spielfilm raus, bei dem man in den ersten Minuten nach der Eröffnungsszene merkt, dass Davison nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.
Von den gut zehn bis zwanzig feiernden Teenies sind ca. 90% dermaßen überspitzt oder nervend gezeichnet und mit blöden Dialogen ausgestattet, dass es im Großhirn wieder anfängt zu rattern. "The Cabin in the Woods" lässt grüßen...
Okay, der Ehefrau wieder Baldrian gespritzt, dass sie sich beruhigt, was ich mal wieder für eine Scheiße in den Player gelegt habe, denke ich selber nur noch: Augen zu und durch.
Komischerweise muss man feststellen, dass der Begriff "Zombie" hier total fehl am Platz ist, denn in Wirklichkeit sind es drei böse Geister, die den betrunkenen und zugekifften Jugendlichen an den Kragen wollen. Ist ja Latte, Titel mit "Zombies" drin verkaufen sich eben besser.
So folgt man nun grottenschlechten Charakteren, die sich in lausigen Dialogen unterhalten und man wartet einfach nur darauf, dass schnellstmöglich bald alle den Filmtod sterben. Zwischendurch darf man (für dieses C-Movie) ganz gut animierte Geister-Szenen mit dem getöteten Mädchen begutachten, das die feiernden Gäste warnt, den Spring Break in der Waldhütte weiter zu veranstalten.
Doch auch der Splatterspaß, der wenigstens meine in der Kindheit hängengebliebenen Triebe sättigen soll, ist reinste Verarsche. Wer den Publisher MIG kennt, der dürfte wissen, dass die selber erstmal die Schere ansetzen, bevor es zu einer Neuprüfung der FSK kommen könnte (die meistens teuerer ausfallen, als die Filmprodukte selbst). So wird hier zwar gehäkselt, Köpfe getrennt, und alles weggeschnetzelt, was spürbaren Puls hat, aber alles wird dermaßen grob geschnitten gezeigt, dass ich die Hälfte des Bodycounts nicht wahr genommen habe. Die andere Hälfte, die man dann doch noch zu Gesicht bekommt, hat ungefähr die Härte eines Disney-Streifen aufzuweisen.
Ich mach es kurz:
Scheiß Story, miese Charaktere, wenig bis gar kein Blut, einfach überhaupt nichts Verwertbares kann man hier mitnehmen. Bitte überspringt "Die Nacht der Zombies", falls es nichts neues geben sollte. Die reinste Zeitverschwendung.
1/10