Review

Mit "388 Arletta Avenue" haben wir einen weiteren Vertreter des Found Footage-Genres. Filme, die in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden sprießen, weil sie billig und schnell zu produzieren sind und dabei ihre Kosten relativ schnell wieder einspielen und Gewinn erwirtschaften können.


Das junge Pärchen James (Nick Stahl) und Amy (Mia Kirshner) lebt in der 388 Arletta Avenue und wird von einem Unbekannten per Kamera vor der Haustür überwacht. Kaum ist das Pärchen mal außer Haus, nutzt der Unbekannte diese Gelegenheit und installiert im ganzen Haus Kameras, da er bei der Außenüberwachung mitbekommen hat, wo sich der Zweitschlüssel für die Haustür befindet. Als eines Tages James von der Arbeit nach Hause kommt, ist Amy spurlos verschwunden...

Nun gut, "388" ist wohl der erste handmade-Film, bei dem es sich nicht einmal um Geister oder Kreaturen des Bösen handelt - die Idee ansich, dass ein Täter mal mit der Kamera unterwegs ist, ist nicht schlecht. Doch  die Mischung geht in diesem Fall nicht auf.

Das hängt einfach daran, dass eben überhaupt nichts passiert und der Film sich in einem grausamen Schneckentempo zum Ziel juckelt. Spannung, Timing, Schockmomente, Tempo - in allen Bereichen Fehlanzeige.
Das liegt zum einen an der Tatsache, dass kein Mensch vom Hocker fällt (nichtmals Zehnjährige), wenn dieser Unbekannte mitten in der Nacht mal den Wecker stellt oder Musik-CDs brennt, dem Paar heimlich unterschiebt und die sich dann streiten, wer diese CD (von ihnen beiden selber) gebrannt hat. Das ist nicht spannend, sondern einfach nur doof. Selbst als Amy spurlos verschwindet, zieht Regisseur Randall Cole das Tempo nicht an.
James kontaktiert alle seine Freunde, die Polizei geht ein und aus und ermittelt nicht - und im Hintergrund hören wir den Unbekannten atmen. Wahnsinn.
Zum anderen ist der Film auch deswegen belanglos, da wir in den langen 80 Minuten nichts vom Täter hören und auch seinen (doofen)  Beweggrund erst am Schluss erfahren (also die Leute, die bis dahin noch nicht eingeschlafen sind). Und wo ist Devon Sawa ("Die Killerhand", "Final Destination 1")?
 Ich hab den nirgends gesehen...

Okay, die letzten 10 Minuten wird halbherzig auf die Tube gedrückt, aber der Schlussakt ist im Vergleich zu anderen Found Footage-Filmen nur ein laues Lüftchen dagegen.
Und bisjetzt habe ich nicht einmal was zu den installierten Kameras gesagt, die an den unmöglichsten Plätzen installiert wurden.
Wer sich mal richtig langweilen will, ist bei "388 Arletta Avenue" gut aufgehoben. 2/10

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