Review

Vier Looser die den Schulabschluss geschafft haben, wollen Party auf der Insel Kreta feiern. Und dabei zählt nur ein Motto: Sex und Saufen!

"Sex on the Beach" wäre gerne Thronfolger von "American Pie" geworden, doch für diese Klamotte reicht es nur zu einem weiteren Mittelmaß-Film, der die typischen Durchschnittslooser, sympathisch aber schräg, auf das weibliche Wesen loslässt.

Dabei fängt der Film vielversprechend an. Will (Simon Bird) ist die jungfräuliche Brillenschlange, der sein Schicksal mit zynischen Witzen selber auf die Schippe nimmt. Jay (James Buckley), eine weitere Jungfrau im Quartett, versteckt seine Unerfahrenheit hinter Machosprüchen. Simon (Joe Thomas) denkt ununterbrochen nur an seine Exfreundin, die kurz vor der Reise mit ihm Schluss gemacht hat. Und dann gibt es noch Neil (Blake Harrison), der alles fingert, was Ü40 und hässlich wie die Nacht ist.
Man kann die vier Nerds ins Herz schließen, wobei Neil jedoch am schlechtesten abschneidet, da er außer seinen Fingerspielchen und dem Gesichtsbräuner, den er 90 Minuten auf seiner Fresse trägt, nichts witziges beitragen kann (okay, eine Tanzeinlage ist noch ganz nett). Aber dieser Charakter wird mit Sicherheit jedem als erster auf den Zeiger gehen.

Während die letzten Tage in der Schule, die Abfahrt aus England bis über die Ankunft in Kreta und auch die ersten Partynächte noch zu überzeugen wissen, geht dem Film nach der Hälfte die Puste aus. Dies liegt eben auch an den Charakteren, die  einfach zu flach gezeichnet sind und nicht mehr zu bieten haben, als ihre Probleme, die man schon nach fünf Minuten kennt. Neil (die Toaster-Fresse) wird fast schon unerträglich und auch der weinerliche Simon (zur Erinnerung: Der mit der verflossenen Ex) nervt wie die Sau.
Zudem verhaspelt sich die Geschichte und probiert diese vier individuellen Probleme fast schon in "Breakfast Club"-Manier (Gott möge mir für diesen Vergleich verzeihen) zu lösen - was natürlich dafür sorgt, dass das sturzbesoffene Publikum sich nach 50 Minuten anstatt mit Pippi- und Peniswitzen beinahe schon mit einem Drama auseinandersetzen muss. Das fühlt sich an wie Ausnüchtern in einer Zelle.
Diese Mischung passt hier nicht und bringt "Sex on the Beach" regelrecht zum Stillstand.

Ich hab ja immer so meine ofdb-Note vor meinen Augen beim Ansehen, und die dicke rote "8" wurde immer weniger...

Fazit:

"Sex on the Beach" beginnt witzig, hängt sich aber dank seiner dünnen Story und seiner mit der Zeit nervenden Charaktere selber auf. Für einen Kinogang zu schade, aber für einen Heimabend sollte es ausreichen. Zumindest für Leute, die auf "American Pie"-Humor stehen.

5/10

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