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Im Westen Nepals, einsam im Himalaya, liegt die Dolpo-Region. Hier lebt auch die Dorfgemeinschaft von welcher dieser Film handelt. Da die Getreideernte in dieser unwirtlichen Gegend nicht ausreicht, um ein ganzes Jahr zu überleben, muss Salz gegen Getreide eingetauscht werden, und zwar im Süden des Landes. Der gefahrvolle Transport über die Höhen des Himalayas erfolgt mittels einer Yak-Karawane.

Obwohl die Dorfältesten einen späteren Zeitpunkt für den Aufbrauch der Karawane berechnet haben, widersetzt sich der unter den Jüngeren hoch angesehene Karma diesem Rat und bricht schon früher auf. Der Dorfälteste Tinle ist nicht begeistert von Karma, v.a. weil er ihm auch die Schuld am Tod seines Sohnes gibt. Um Karma zu beweisen, wie richtig der Rat der Alten ist, brechen auch die Dorfältesten mit ihrer eigenen Karawane auf. Damit beginnt ein Wettlauf durch die Gefahren der Berge.

Himalaya – Kindheit eines Karawanenführers ist ein visuell beeindruckender Film über den Generationenkonflikt in einer Dorfgemeinschaft. Dieser Generationenkonflikt zwischen Jung und Alt, zwischen Karma und den Ältesten, exemplifiziert die Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne im heutigen Nepal bzw. der tibetischen Himalaya-Region. Das Ende des Films, in der sich Tinle und Karma gegenseitig anerkennen und Tinle den Sturkopf Karmas als gute Eigenschaft betrachtet ist Ergebnis einer Dialektik von Tradition und Moderne und fast schon ein Plädoyer dafür, dass sich beide Wertvorstellungen nicht widersprechen sollen, sondern in einer fruchtbaren Auseinandersetzung zu einem dritten Weg führen.

Fazit: Ein sehr sehenswerter Film mit mit sowohl visueller als auch inhaltlicher Ausdruckskraft!

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