Review
von death-metal-collector
Ein unterhaltsamer Tatort (aus dem Jahr 1997) mit dem sympathischen Ermittler-Gespann, den "singing cops", Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer).
Auf einem Camping-Platz wird eine Leiche gefunden. Stoever mischt sich undercover, als ruhebedürftiger Barpianist "Paul R. Gründel", im 90.000 DM-Wohngefährt unter verschrobenes Camping-Volk, während Kollege Brockmöller ganz offiziell ermittelt.
Die Kriminalgeschichte um Mord und ein verschwundenes, zwei Millionen schweres, königliches Briefmarkenalbum, macht nicht allzuviel her, umso mehr aber die, besonders in dieser Tatort-Episode, allgegenwärtige Selbstironie der beiden Hauptkommissare und die kleinen verbalen (immer freundschaftlichen) Scharmützel untereinander.
Auch sonst werden schöne Pointen geboten, wenn Stoever/ Krug etwa einen halbnackten Bodybuilder ausgiebig mustert (natürlich rein dienstlich), worauf jener ihm beiläufig mitteilt, dass sein Körper einzig "für die Damenwelt" bestimmt sei und nicht für "alte, schwule Kacker". Unnachahmlich auch die Performance des von Stoever/ Brockmöller eingeschüchterten Hehlers...
In weiteren Rollen überzeugen die Darsteller des fürsorglichen, älteren Camping-Ehepaares, Theresa Hübchen als vom Schicksal und von den Männern gebeutelte "Sofie", sowie Sven Martinek als "Jan Kott" (entgegen anderlautenden Meinungen finden ich Martineks Darstellung gar nicht übel - und im Sinne der Rolle ist er gut besetzt).
Regie: Jürgen Bretzinger
Erstausstrahlung: 02.11.1997
89 Minuten. Format 16:9.