Kaum erklärt man das südkoreanische Kino mal wieder für tot - wie so oft in den letzten Jahren - schon kommt es wie eine Bombe zurück. Neben Prisoners of War nun auch noch War of the Arrows.
BOMBE!
Was sich auf dem Papier wie das übliche Martial Arts Gesabber aus Asien anliest - man merkt, ich bin kein allzu großer Fan dieses Genres - erweist sich beim Sehen als überraschend starkes Action Kino:
Mit Pfeil und Bogen kämpft sich ein Südkoreaner durch eine Reihe von mongolisch-chinesischen Bogenschützen. Gähn! (Sozusagen Chatos Land mit Pfeil und Bogen - welch eine Ironie, einen Indianerfilm als Vergleich zu ziehen? - im Zeitraffermodus)
Und dann beginnt der Film: Nocht recht langatmig und sich Zeit für die Charaktereinführung nehmend (Gute Filme sollten so etwas machen, doch in der heutigen Zeit wird sowas immer seltener, und ich muß gestehen, dass meine eigenen Sehgewohnheiten sich auch dahingehend verschieben, diese Tugend auch manchmal als störend zu empfinden, weil ich mich nicht einlassen möchte, sondern eigentlich nur eine Berieselung will.) So macht sich zwar eine gediegene Langeweile breit, aber dann geht es schon los.
Und wie es losgeht.
Dann kennt der Film plötzlich kein Halten mehr: Actionchoreographie vom feinsten. BAMM
Spannung pur! BAMM!
Glaubwürdige Charaktere! BAMM!
Und ein Film, der die Spannungsschraube bis zum perfekten Finale anzieht! BAMM
Kurzum: Sehr selten in letzter Zeit gab es einen Film, der so überzeugend von vorne bis hinten durchexerziert wurde. Und es ist zu jeder Sekunde klar, hier ist wirklich großes Kino angesagt.
(Einzig bei der Animation von einigen Raubtieren - ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ihr es seht - hat man das Gefühl, einen billigen Fernshefilm vorgesetzt zu bekommen, aber glücklicherweise stört das nicht allzu lang, dafür ist der Film an allen anderen Fronten mehr als nur überzeugend.)
Nach solchen Chinavehikeln wie Little Big Soldier ist War of the Arrows mehr als eine willkommene Abwechslung.
Habe ich das schon erwähnt: 8 Punkte. BAMM