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Während des zweiten Weltkriegs wird ein Spezialtrupp aus fünf Strafgefangenen zusammengestellt – darunter u.a. ein Sprengstoffspezialist, ein Dokumentfälscher und ein Verwandlungsgenie. Den Verurteilten wird uneingeschränkte Rehabilitation und in einem Fall sogar die Aufhebung einer richterlich beschlossenen Todesstrafe angeboten, wenn sie sich auf ein Himmelfahrtskommando in Dubrovnik einlassen. Die Mission besteht darin, einen italienischen General aus einer jugoslawischen Nazi-Festung zu befreien.
Nach anfänglichem Misstrauen und einem gescheiterten Fluchtversuch wächst die Truppe immer mehr zusammen, bis dann in Jugoslawien die Post abgeht. Bevor ich fortfahre, möchte ich auf die bedenklichen Inhalts-Parallelen zu Filmen wie "The Dirty Dozen“ und "Where Eagles Dare“ hinweisen.

Genau genommen ist "The Secret Invasion“ eher ein Actionfilm vor dem Hintergrund des Krieges, als ein klassischer Kriegsfilm. Obwohl ich Filme, die das Thema Krieg behandeln überhaupt nicht mag, ist dieser hier große Klasse. Studioaufnahmen, Matte Paintings und ein extrem hoher Bodycount sorgen für exquisite Unterhaltung. Herrlich sind auch die spannungsgeladenen Verfolgungsjagden, welche auf Feldern, in Festungen und sogar auf Hausdächern stattfinden.
Zwischen zum Teil köstlich bescheuerte Patriotendialoge und unglaubwürdige Liebesszenen schieben sich nahezu verstörend-drastische Momente, die sich so überhaupt nicht ins naive Gesamtbild von Roger Cormans Film fügen mögen. Ein krasses Beispiel: Um nicht auf sich aufmerksam zu machen und somit den feindlichen Nazihorden in die Hände zu fallen, wird einem schreienden Baby der Mund zugehalten. Der Säugling stirbt daraufhin an mangelnder Luftzufuhr. So weit, so heftig, aber jetzt kommt der Hammer: Unmittelbar darauf tröstet die eher unberührte Mutter des toten Kindes ihren Geliebten/den unfreiwilligen Mörder, so nach dem Motto „Wir hatten ja keine Wahl. Sie hätten uns sonst entdeckt“ !!! Sensibilität scheinen die Macher dieses Werkes nicht gerade besessen zu haben...
Der Spezialtrupp wird von den deutschen Faschos schließlich entdeckt und gefangen genommen, aber mithilfe eines ausgeklügelten Plans, gelingt es ihnen, aus der Festung auszubrechen (Mann, ich liebe Ausbruchsszenen und die hier ist wirklich vom Feinsten...) und den General zu befreien. Nach dieser mitreißenden Aktion stellt sich jedoch heraus, dass es sich beim jüngst Befreiten gar nicht um den echten General handelt – der wurde von den Nazis nämlich schon getötet. Damit nicht alle geopferten Menschenleben und Risiken umsonst waren, ersinnt man einen weiteren Plan, an dessen Ende eine kampfbereite Armee von Nazihassenden Italienern steht.

Neben zahlreichen unerwarteten Wendungen hat es sich Corman nicht nehmen lassen, etliche "Lasst mich zurück, ich kann nicht mehr“-Äußerungen todesmutiger Soldaten einzubauen, was den Unterhaltungswert beträchtlich steigert.

"The Secret Invasion“ ist ein billiges, fragwürdiges Werk, welches das Herz des Konsumenten mit coolen Typen und exzessiven Schießereien zu erfreuen weiß. Eben ein richtiger Männerfilm, der Spaß macht. Apropos "Männerfilm": Die einzige Frau, die in "The Secret Invasion“ wirklich mitmischt, fällt deutschen Gewehrsalven zum Opfer – ein gewisses Maß an Kaltschnäuzigkeit hat solchen Filmen ja noch nie geschadet...

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