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Wer mal in die Verlegenheit kam sich mit der Person, oder besser gesagt dem Phänomen Marilyn Monroe zu beschäftigen wird davon schlecht wieder loskommen. Weniger die Klasse oder der Anspruch ihres künstlerischen Schaffens, als die Einzigartigkeit der Kunstfigur Marilyn dürften so ziemlich jeden in den Bann ziehen. Auf den Punkt genau diesen Effekt stellt der Film dar, eine wunderschöne Momentaufnahme dessen, aus dem eine Zeitlosigkeit entstand. Zwischen unnahbarer Erotik, trivialer Sexualität, unvergleichlichem Charme, unkontrollierbaren Anwandlungen und auch sonst völlig zerrissener Persönlichkeit, von Michelle Williams wirklich respektabel dargestellt. Eine Woche, ohne Vor- und Nachgeschichte, also weniger ein echtes Biopic, denn der Versuch eines lachenden und weinendes Blick auf auf und in die große kleine Marilyn.
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My Week with Marilyn - wie der Titel schon andeutet, darf man hier nicht auf eine typische Biografie hoffen. Statt mehrerer Lebensperioden werden lediglich die Erlebnisse einer Woche, die ein frisch zum Film gekommener Assistent mit Miss Monroe verbindet, betrachtet. Dieser begrenzte Blick bietet vor allem in der ersten Hälfte eine gute Mischung aus lockerem Humor und der ernsten Auseinandersetzung mit dem Status als Superstar. Später verliert der Streifen mit der Abkehr von den Filmsets jedoch einiges an Esprit und gibt sich recht abgedroschener Gefühlsduselei hin. Michelle Williams vermag alle Facetten der vielschichtigen, zwischen charismatischem Kokettieren und zerfressendem Selbstzweifel wandelnden Marilyn wunderbar abzudecken und lässt somit fast jeden ihrer Kollegen blass aussehen; mit einer Ausnahme: Kenneth Branagh kann als gereizter Regisseur ebenfalls erstklassige Akzente setzen. Ein solides Portrait dieser schillernden Persönlichkeit.