Inhalt:
China, in einer früheren Epoche. Wong Kin Chung (Eagle Han Ying) will die Macht, will den bisherigen Master des KungFu beseitigen.
Er tötet diesen, und dessen Gattin (Kim Jeong-Jung) wird in den Selbstmord getrieben.
Der Sohn des Meisters, Lau Chung (Lau Kar Fei aka Gordon Liu aka Liu Chia-Hui), flüchtet, und wird von einem Meister des Drunken-KungFu in dieser Technik ausgebildet.
Um seine Rache anzugehen, und Wong zu stellen, entführt Lau Chung dessen Tochter Ying-Ying (Jang Mi-Hee), eine sehr attraktive junge Frau.
Schon als Kinder spielten Lau und Ying-Ying zusammen, beide hegen alsbald Gefühle füreinander, haben schließlich Sex, und Ying-Ying stellt sich mental gegen ihren Vater.
Auch "One Hand" Kan, dem die rechte Hand abgeschlagen wurde, sinnt auf Rache, will Wong Kin Chung und dessen Schergen vernichten.
Beide Männer, Lau Chung und Kan, bündeln erst zum Schluss ihre Kräfte, nachdem Lau zunächst von Wong gefangen gesetzt werden kann.
Schließlich kommt es zum Show-Down, Kan und die Schergen (u.a. Chin Yuet-Sang) Wong´s fallen in diesem Kampf. Dann kommt es zwischen Lau Chung und Wong Kin Chung zum Duell auf Leben und Tod.....
Fazit:
Im Jahre 1981 drehte Regisseur Ulysses Au-Yeung Jun in Südkorea diesen routiniert-einfach und puristisch gehaltenen KungFu-Actioner, der den Anhänger des Eastern-Genres äußerst solide unterhält.
Die Kulissen sind einfach, die Atmosphäre eher nüchtern, der Blick der Regie ist auf eine routinierte Rache-Story, die durch eine im Ansatz gehaltene Liebes-Geschichte um den Helden und sein "Entführungs-Opfer" -eher für einen solchen Film ungewöhnlich- angereichert ist, und auf die KungFu-Fights gerichtet.
Au-Yeung Jun, er versucht, seine Geschichte etwas anders aufzuziehen, in dem diese mit dem "2. Rächer", einem einhändigen Fighter, und dessen Kampf gegen den Villain beginnt, dann Hauptdarsteller Lau Kar Fei die Tochter des gleichen Bösewichts entführt.
Dann arbeitet die Regie mit einer umfassenden Rückblende, die den Hintergrund dieser Entführung, den Hintergrund und die Motive des Helden beleuchten.
Das ist zunächst etwas verwirrend, und eher noch ohne "roten Faden". Doch findet die Regie diesen, und die Storyline geht ab dieser Rückblende seinen absolut routinierten Weg.
Ungewohnt ist aber die kleine Love-Story zwischen dem Entführer, dem Helden dieser Geschichte, und dem "Entführungs-Opfer", die ihren Vater, den Villain, letztendlich verleugnet. Ein Verrat der Tochter an ihrem eiskalt-brutalen Vater.
Es kommt zwischen ihr und dem Helden sogar zum Sex, hier visuell nur angedeutet, und in einem Eastern sonst ja nur am Rande vorkommend, wenn überhaupt.
Das sind so die "Schlenker" in diesem ansonsten so gängig-routiniert gemachten Eastern.
Schicksal und Ausbildung des Helden, und wie dieser seine Rache schließlich angeht und vollendet, das ist ansonsten der Inhalt, und alles mündet zielstrebig und letztendlich vorhersehbar in die finale Auseinandersetzung, den gedehnten Endfight dieses KungFu-Actioners.
Lau Kar Fei, zum Zeitpunkt des Drehs dieses Eastern ein absoluter Mega-Star der Shaw Brothers, nach seinem legendären Kult-Eastern "The 36th chamber of Shaolin" ("Die 36 Kammern der Shaolin", siehe mein Review auf dieser website) zwei Jahre zuvor, wurde er hier für ein kleines Label ausgeliehen. Und sein Adoptiv-Bruder, Lau Kar Leung, war hier neben Chin Yuet-Sang, der Fighting-Instructor, der Kampf-Regisseur dieser Produktion.
Das sorgt natürlich für eine besondere Qualität in der KungFu-Action dieses Eastern.
Und Lau Kar Fei zeigt sein gepflegtes KungFu, seinen Stil klassischer Techniken. Er agiert schauspielerisch solide, ist natürlich mehr ein KungFu-Fighter, und die Sex-Szene mit Jang Mi-Hee, man merkt, dies ist nicht gerade sein "Terrain".
Der Streifen lebt natürlich von Lau Kar Fei´s KungFu, seinem Können und seiner Eastern-Superstar-Aura.
Eagle Han Ying ist hier der Villain, der Böse, der skrupellos-grausam ist, aber eben auch eine vornehm auftretende, edel-gepflegte Erscheinung ist. Auch sein KungFu ist geprägt von einem klassisch-gepflegten, technischen Stil.
Der einhändige Kämpfer, dieser Darsteller ist mir namentlich leider nicht geläufig. Er agiert als "Seiten-Held", der parallel seine Rache gegen die selben Gegner des Heldn angeht. Das sorgt für weitere Fights, die diese Figur einhändig-gehandicapt zu bestreiten hat.
Eine besondere Rolle, eine besondere Performance somit, liefert die Darstellerin Jang Mi-Hee. Sie ist bildschön, eine wirklich sehr attraktive Darstellerin, und sie verrät ihren Vater -im Film-. Sie erkennt, ihr Entführer ist der Gute, sie kennen sich seit Kindesbeinen, sie verliebt sich in ihn, und ihren Vater, ein brutaler, machtgieriger Typ, ihn gilt es zu bekämpfen.
Doch bekommt sie schließlich Skrupel.., die letzte Szene des Streifens zeigt dies letztendlich überraschend auf.., mehr sei hier nicht gesagt.
Auch hier setzt die Regie eine weitere, doch ungewohnte Nuance.
Wichtigstes ist die KungFu-Action: Lau Kar Leung (1936-2013) war für mich der beste Kampf-Regisseur und -Choreograph aller Zeiten. Und hier, in dieser kostengünstigen Produktion abseits der Möglichkeiten der Shaw Brothers, da holt er das Optimum noch raus.
Klassische Techniken, flüssige Choreographien, schöne KungFu-Fights, die natürlich auch vom Können Lau Kar Fei´s und Eagle Han Ying´s partizipieren, gepaart mit der Routine Lau Kar Leung´s.
Dazu die so obligatorischen wie innovativen Ausbildungssequenzen, die zum Teil sehr breiten Raum in diesem Eastern einnehmen, und in denen sich Lau Kar Fei -für dessen Figur es gilt, das Drunken-KungFu zu erlernen- absolut in seinem Element befindet. Das ergab gar einen Hauch von "36th Chamber of Shaolin"! So wie der mir namentlich leider nicht geläufige Drunken-KungFu-Sifu in diesem Streifen hier, einen dezenten Hauch des "Drunken Master" hier verströmt.
Das sorgt für visuell ansprechende KungFu-Action, ´einer gegen mehrere´ und Duelle, das ist gut durchmischt, und das Finale Lau Kar Fei vs Eagle Han rundet das Kampfgeschehen sauber ab.
"Shaolin drunken monk" ist ein insgesamt sauber gearbeitetes, routiniertes Produkt seines Genres, ein guter KungFu-Film, der die Eastern-Anhänger solide unterhält.
Knappe 7/10 Punkte kann ich da vergeben.