Die junge Webdesignerin Alice (Heather Graham) lebt in London mit ihrem Freund Jake (Jason Hughes). Ihre Beziehung scheint langsam beendet und auch im Bett will es nicht mehr so recht laufen. Eines Tages lernt Alice flüchtig den attraktiven Bergsteiger Adam (Joseph Fiennes) kennen. Nur ein kleiner Moment genügt ihr, um ihm vollkommen zu verfallen. Sie spürt ihn noch am selben Tag auf und begleitet ihn in seine Wohnung, wo sich die zuvor aufgebaute Spannung in einem sexuellen Akt entlädt. Alice trennt sich von Jake und heiratet Adam schon nach wenigen Wochen. Doch dann ändert sich etwas in ihrem Leben: Ein Fremder hinterlässt ihr Nachrichten, die sie vor Adam warnen. Auch eine Zeitungsreporterin meldet sich, die angeblich Hinweise auf eine Vergewaltigung haben will. Für Alice beginnt schon bald ein geheimnisvolles Spiel mit dem eigenen Mann und dem Unbekannten...
Ralph Fiennes steht die Rolle des dominierenden Liebhabers. Er präsentiert den Charakter des Adam mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Leidenschaft. Heather Graham hingegen kann nur in einigen Szenen brillieren. Sie spielt die Rolle der Alice solide. Der richtige Glanz fehlt jedoch in der ein oder anderen Szene; es wirkt manchmal ein wenig halbherzig. Natascha McElhone (als Deborah) reiht sich dort ganz gut ein. Auch sie kann die geheimnisvolle Schwester nicht geradlinig mit der nötigen Tiefe verkörpern. An ihre Paraderolle aus "Ronin" kommt sie somit nicht heran.
Spannend ist der Film, bis auf wenige Szenen, trotzdem. Man fiebert mit Alice und hofft, dass sie dem Rätsel auf die Spur kommt. Der Weg zum Klimax ist etwas gezogen - langweilig jedoch nicht. Es gibt genug zu entdecken. Man kann kombinieren und spekulieren. Ob man damit am Ende Recht behält bleibt abzuwarten. Allerdings ist die Storyline auch schon ein wenig abgegriffen: Ein Fremder betört eine Frau und wird im Laufe der Zeit mysteriöser. Hinzu kommt die für einen Thriller fast abgenutzte Komponente der Vergangenheit ins Spiel, die einige Hinweise über die Lösung des Rätsel offenbart.
Die Musik ist nichts Herausragendes, untermauert jedoch geschickt die spannenden Stellen.
"Killing Me Softly" hätte ein guter Thriller werden können. Was bleibt ist Durchschnitt: Man hätte sich etwas mehr auf die Charaktere und Story beschränken sollen anstatt auf nackte Haut und wilden Sex. Heather Graham ist zwar ganz schön anzusehen, aber bei einem Thriller kommt es dann doch sehr stark auf die Handlung an. Rückblickend kann der Film als brauchbar eingestuft werden, wobei es bessere Thriller gibt.
Das nächste Mal bitte mit mehr Elan außerhalb des Betts, Mrs. Graham! 6 / 10