Mit „The Replacement Killers – Die Ersatzkiller“ feiert Chow Yun-Fat einen furiosen Hollywoodeinstand.
So ist die Eingangsszene zwei Profis gewidmet: Auftragskiller John Lee (Chow Yun-Fat) erledigt einen Gangster mitsamt seiner Eskorte – natürlich mit der typischen Chow Yun-Fat Coolness. Der Cop Stan Zedkov (Michael Rooker) lässt derweil eine Gruppe von Triaden hochgehen, wobei er einen Verdächtigen erschießt. Doch dieser ist der Sohn des Paten der „Zweigstelle“ der Triaden in den USA.
John Lee, der noch „Schulden“ bei den Triaden hat, weil sie seine Familie und ihn in die USA übersiedelten, soll den Sohn Zedkovs erledigen, doch sein Gewissen veranlasst ihn den Auftrag nicht zu erfüllen. Diese Zögersequenz zeigt mal wieder, warum Chow Yun-Fat zu den gefragtesten Schauspielern Asiens zählt. Denn mit minimaler Mimik schafft er es alle Gefühle auszudrücken, die für diese Szene wichtig sind.
John weiß, dass sein Leben nun nichts mehr wert ist und will sich bei der Passfälscherin Meg Coburn (Mira Sorvino) neue Papiere besorgen. Doch dort erscheinen bereits die ersten Killer des Paten und versuchen den beiden das Licht auszuknipsen. Von da an beginnt einen atemlose Hetzjagd, in der die beiden ungleichen Partner zusammengeschweißt werden...
Keine Frage: „The Replacement Killers“ ist ein schneller Action-Thriller für männliche Genrefans. Wer es nicht glaubt der sollte auf die Laufzeit (gerade mal 84 Minuten mit Abspann) und die Outfits von Mira Sorvino achten. Doch für Fans wie mich bietet „The Replacement Killers“ fetzige Unterhaltung ohne große Ansprüche.
Der Plot ist recht simpel (siehe oben) und dient im weiteren Verlauf in erster Linie dazu, die Feuergefechte zu verbinden. Doch immerhin bietet die Geschichte ein solides Maß an Spannung und die Regie von Antoine Fuqua verpackt die Story in einfallsreiche und gestylte Bilder. So ist „The Replacement Killers“ schon mal visuell ein echter Leckerbissen.
Die Action bietet akrobatische Feuergefechte in der Tradition von John Woo, der sich hier auch als Produzent verantwortlich zeigte. Chow Yun-Fat agiert mal wieder mit in gewohnter Art in erster Linie mit beidhändig geführten Pistolen, auch wenn er ab und zu mal zu anderem Kampfgerät greift. Das Waffenarsenal seiner Gegner umfasst nahezu jede Schusswaffe. Die Shoot-Outs sind furios und schön choreographiert; eben alles was das Herz des Genrefans begehrt.
Chow Yun-Fat verbindet auch in „The Replacement Killers“ lässige Coolness mit tollem Schauspiel wie man es von seinen Hongkong-Werken gewohnt ist. Mira Sorvino soll in erster Linie gut aussehen, spielt aber auch nicht schlecht. Die Nebendarsteller sind ebenfalls recht gut, auch wenn ihre Rollen eher klein sind; zudem ist ihre Riege mit Michael Rooker, Jürgen Prochnow, Danny Trejo und Til Schweiger prominent besetzt.
Abzuraten ist von der 16er Fassung des Films, da die Kürzungen teilweise auch den Sinn zerstören. So wurde z.B. die komplette „Wer lädt schneller nach?“-Szene entfernt, so dass es aussieht als würde Chow Yun-Fat in seiner leergeschossenen Waffe plötzlich noch „eine Patrone finden“.
„The Replacement Killers“ funktioniert als kurz(weilig)es Vergnügen für Fans krachender Shoot-Outs wunderbar; Normalseher sollten sich das Angucken überlegen.