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Fuad Ramses 3., Enkel des berüchtigten Caterers von einst, eröffnet in dessen Räumen seinen lukullischen Shop, dabei wird er, der Familientradition folgend, von dem blutigen Kult um die Göttin Ishtar begleitet. Wie beim Original "Blood Feast" häufen sich sodann in dem kleinen Städtchen die Vermissten, welche zum Festessen verarbeitet werden. Detective Myers, mit der Aufklärung beschäftigt, gehört nicht gerade zu den großen Leuchten seiner Zunft, mehr noch als der Splatterklassiker aus den Sechzigern ist dieses Spätsequel Trash und das mit noch abstruseren Details. Splatter gibt es reichlich und vorbildlich über die ganze Laufzeit verteilt, in ausführlicher Form und mit grafisch ausgewalzten Gedärmematschereien hält die Kamera drauf, wie bei dem Altmeister des Splattertrashes nie zuvor. Gorehounds bekommen reichlich Sauereien geboten, Augen auslöffeln, Kopf öffnen, Lewis lässt wenig aus und führt damit die neuerliche Beschlagnahmung seines vergleichsweise harmlosen Originals hierzulande ad absurdum, möglich wäre bei dem Beschluss auch eine Verwechslung beider Filme, die man sich von offizieller Seite nicht mehr zuzugeben traut. Für die etwas andere Party ist das natürlich ein Festschmaus der selbstironischen Sorte mit kleinen Verweisen auf das Original, zumindest dann bekömmlich, wenn man spermatisiertes Dessert oder eben einen total verblödeten Kriminalistikstil witzig findet. Der Spaßfaktor steigt analog zu den Eingeweidemengen, dazu serviert der Trashpionier auf seine alten Tage Sex in Wort und Bild sowie 60s Rock’n’Roll in neuer Aufmachung, darunter übrigens auch die schrägen Butthole Surfers. Der wieder gefundene Humor ist mehr als nur ein Neuaufguss um des schnellen Geldes wegen, sondern ein kultverdächtiges Stück Splattertrash, stumpf runtergekurbelt und mit spektakulären Szenen. Während das Original mit unendlich vielen Füllszenen daherkam, läuft Lewis geradezu zur Höchstform auf und legt hier eine tatsächlich kurzweilige Splatter-Trash-Granate vor.

Fazit: H.G. Lewis präsentiert seinen blutigen Rock’n’Roll in Reinform, simpel, dreckig und mit viel Spaß in den blutsabbernden Backen. Gorehounds sollten das blutige Schlachtfest, passend zur gepflegten Alkoholikerrunde, nicht auslassen. 8/10 Punkten

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