Von den Schweizern und den Österreichern sind wir ja gewohnt, dass sie nur bei Wintersportarten Weltklasse sind. 2012 erreicht uns nun auch ein Horror-Filmchen der uns gänzlich mit neuen Innovationen erschlägt: Diesmal fahren keine Teenies in den Wald für Party, Sex, Bier und Kiffen - denkste! Nein, sie fahren in den Wald für Party, Sex, Bier und Pilze essen. Natürlich handelt es sich nicht um Champignons, wie wir sie kennen, sondern um Magic Mushrooms. Pilze, die laut meinem Arbeitskollegen der sie auch hier und da mal konsumiert, Halluzinationen hervorrufen.
Die Gruppe um Valerie (Sabrina Reiter) macht sich also auf in die Wälder, doch sie werden von einer Reifenpanne gestoppt. Als eine Freundin während der nicht eingeplanten Pause einen Baum markiert (anpinkelt), kommt aus den Gebüschen ein Waldschrat und knallt einen Meter neben der Urinierenden einen Hirsch ab. Das nenne ich mal konsequent!
Dieser hat noch seine Kelly-Family Tochter mit auf dem Traktor und erzählt der Gruppe von der Tankstelle, an der man den platten Reifen wechseln lassen kann.
Nach Behebung der Panne machen sich die Freunde auf in den tiefen Wald und finden auch diese Pilze - den Spitzkegeligen Kahlkopf. Die abendliche " Party" läuft bestens, bis einer von ihnen vom Bier holen Blut überströmt zurückkommt und am Lagerfeuer zusammenbricht. Panik bricht aus und sie suchen Unterschlupf am nahegelegen Bauernhof. Dort wohnt der Waldschrat mit seiner Tochter und die beiden sind wohl alles andere als gastfreundlich...
Ein Slasher aus der Schweiz, bzw. Österreich, warum denn nicht? Ist mal Abwechslung zu den ganzen US-Tennie-Slashern, aber außer der frischen Location gleichen sich die Filme dann doch allzu sehr: Die Gruppe besteht aus flachen Abziehblättern ohne jegliche Ecken und Kanten. Zum Glück hat einer noch ´nen Vollbart, damit ich sie auseinanderhalten kann.
Bis zur Party und auch danach muss man sich durch dämliche Dialoge kämpfen, bis endlich mal der Punk abgeht.
Die Dialoge und auch Charaktere werden nicht besser, aber wenigstens wird dann ordentlich einer nach dem anderen weggeschnitzelt. Die Handlungen der Beteiligten sind nicht immer ganz nachzuvollziehen, aber komm - im Slashergenre wollen wir das mal nicht zu ernst nehmen.
Wenn man nun alle Zutaten zusammenzählt, haben wir es bei "One Way Trip" mit einem Slasherfilmchen zu tun, der höchstens unteres Mittelmaß an Spaß und Spannung bietet. Immerhin gibt es zum Schluss noch eine sehr schöne Kamerafahrt und die Pointe, die den Film dann doch etwas abhebt von den anderen Genrevertretern.
Es gibt besseres im Handel, aber für einen Videoabend ohne großen Anspruch dürfte "One Way Trip" ausreichen.
4,5/10