Review

Staffel 6 - 7/10

Staffel 6

Zu Hause ist es doch am.... schlimmsten

In der sechsten (und wie mittlerweile bekannt vorvorletzten) Staffel von "Homeland" berät Carrie die kommende Präsidentin in New York, wir folgen einem kleinen Internet-Hassprediger und hinter den Kulissen des mächtigen US-Geheimdienstapparates werden fleißig Intrigen gesponnen, in die natürlich auch Saul und Dar verwickelt sind...

Warum Staffel 6 eher zu den schwächeren Seasons der Erfolgsserie rund um Terror, Politik und Macht in den USA zählt, aber dennoch sehenswert ist? Hier meine Pros und Contras für die "New York"-Staffel:

PRO
+ zum Teil werden Carries private Probleme (Tochter) wieder mehr in den Vordergrund gerückt
+ Claire Danes spielt wie gewohnt stark
+ Patinkin und vor allem Abraham bekommen mehr zu tun, größere Rollen; ihnen guckt man immer gerne zu
+ brisante Verbindungen zu aktuellen politischen Ereignissen und Richtungen
+ dieses Mal fast ausschließlich Innenpolitik
+ hochwertiger Look
+ neues Intro
+ Verweise auf und Figuren aus vorausgegangenen Staffel
+ weitere starke Frauenfigur mit der designierten Präsidentin
+ actionreiches und überraschendes Finale
+ Rupert Friend als Quinn bekommt schauspielerisch mehr zu tun
+ beleuchtet weiterhin recht kritisch die USA oder betreibt zumindest nicht allzu viel Schwarz-Weiß-Malerei
+ thematisch abwechslungsreicher und zum Teil auch düsterer denn je
+ Paranoia und Verschwörungstheorien spielen größere Rolle
+ Klassiker des Genres werden zitiert (z.B. "All the President's Men")

CONTRA
- wirkt oft eher wie lahm von "Mr. Robot" oder "House of Cards" abgeschaut, nicht mehr allzu viel "Homeland"-Feeling
- Carries Krankheit spielt kaum noch eine Rolle
- ganze Folgen ohne wirklichen Fortgang der Story, gerade zu Beginn
- Quinns Zustand und sein Storybogen lassen zu Wünschen übrig, sind gewöhnungsbedürftig, werden ihm wenig gerecht
- lässt Nebenhandlungen links liegen und weiß gefühlt nicht immer wohin
- ein wenig fehlt die Konzentration auf ein Thema bzw. das Wesentliche
- optisch und vom Setting her sehr monoton, wenn auch hochwertig
- leichte Ermüdungserscheinungen (vor allem in der ersten Hälfte der Staffel)
- man merkt, dass es langsam gegen Ende gehen sollte

Fazit: perfide Machtspiele in New York und Washington auf dem Rücken einer gar nicht so starken und unzerbrechlichen Nation... Staffel 6 von "Homeland" bringt den Kampf gegen den Terror ins eigene Haus und schlägt einen überraschenden, wenn auch phasenweise (noch) recht zahmen Bogen zum aktuellen US-Polit-Geschehen. Ein paar explosive Höhepunkte und weiterhin starke Darsteller helfen über Trockenphasen. (7/10)

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