Einer flog über das Kuckucksnest (1975)

5

von Asbestos - 31.05.2016

Das alte Lied mit einem Film, der allgemein als Klassiker gilt und dessen Status niemand anzuzweifeln wagt: Ist er letztendlich wirklich so gut, wie alle behaupten? Ich kenne jedenfalls andere Filme, die sich in Nervenheilanstalten abspielen, die ich für gelungener halte - allerdings teils aus ganz anderen Genres. Lobenswert sind die humanen Apelle: Solche Institution und ihre fragwürdigen und bisweilen sogar unmenschlichen Bedingungen und Behandlungsmethoden werden angeprangert. Geisteskranke sind immer noch Menschen und haben daher auch Rechte, so die Botschaft. Leider geht diese bei all dem Getratsche, den vielen Gruppensitzungen und den Rumalbereien manchmal fast unter. Dauergrinser Jack Nicholson hätte gerne noch rüpelhafter und energischer sein dürfen. Vor allem bleibt schleierhaft, warum er nicht einfach abhaut - und seine neuen Freunde alle mitnimmt.

9

von s. lasher - 03.03.2010

Nicht umsonst gilt das Werk von Michael Douglas als einer der besten Filme aller Zeiten und taucht in beinahe jeder Top100-Liste auf! Einer flog über das Kuckucksnest ist nicht nur ein Film mit dynamischer Story, die den Zuschauer fesselt und mitfiebern lässt, es ist auch eine Anklage an die Gesellschaft! Der Film hinterfragt kritisch, mit welchem Recht Menschen entmündigt, denunziert und weggesperrt werden! Wer sind den eigentlich die Verrückten? Die in der Anstalt und die vermeintlich Normalen? Oder sind die Verrücktesten vielleicht die, die die Verrückten therapieren? Jack Nocholson als Randall geht diesen Fragen auf den Grund und gibt den "Verrückten" ein Stück ihrer Selbstbestimmung und Mündigkeit zurück! Dabei nimmt er das Risiko in Kauf, selbst entmündigt zu werden und zeigt dabei doch auf sympathische Art und Weise, dass Menschen, die zusammenhalten und für einander einstehen viel erreichen können! Ein bezaubernder Film, den jeder gesehen haben sollte!