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Heiligabend, 2169: Der Sternen-Kreuzer "GFC Terrania", der mit 2000 Mann an Bord auf dem Weg von der Venus zur Erde ist, fällt einem Sabotage-Akt zum Opfer, doch kurz bevor das Raumschiff in einer gewaltigen Explosion verglüht, können sich eine Handvoll Passagiere und Besatzungs-Mitglieder in einer Rettungskapsel in Sicherheit bringen. Durch die entstandene Druckwelle wird dieser "Lifepod" allerdings schwer beschädigt und so treibt man nun hilflos durchs All und hofft auf baldige Rettung. Während die Navigatorin Mayvene im Cockpit mit der eindringenden Strahlung zu kämpfen hat, machen sich im Laderaum langsam Misstrauen und Paranoia breit, denn jeder der Anwesenden hätte einen Grund gehabt, die "Terrania" in die Luft zu sprengen. Als die Nahrungs- und Sauerstoff-Vorräte zur Neige gehen, kommt es zu den ersten Todesfällen und spätestens da ist klar, dass der Saboteur sich auch an Bord der Rettngskapsel befinden muss... Schauspieler Ron Silver durfte in diesem vorliegenden TV-Film nicht nur vor der Kamera agieren, sondern sich zur Abwechslung auch simultan mal als Regisseur versuchen und man muss feststellen, dass er die doppelte Belastung recht gut gemanagt hat, denn "Lifepod - Universum des Grauens" entpuppt sich schnell als ansehnliches Sci-Fi-Kammerspiel und zudem auch als eine Art Remake von Alfred Hitchcocks "Das Rettungsboot", bei dem lediglich der atlantische Ozean gegen die endlosen Weiten des Alls ausgetauscht wurden. Anders als bei dem 1944er-Original, welches ja eher als reiner Survival-Streifen dahergekommen ist, haben die beiden Drehbuchautoren Jay Roach und Pen Densham die Handlung mittels des hinzugefügten Whodunit?-Aspekts kräftig nach den Bedürfnissen des Genres umgemodelt und das Ganze so zu einem recht zünftigen Thriller werden lassen, dem man seine TV-Herkunft lediglich bei einigen durchsichtigen Modell-Tricks zu Beginn ansieht. Diese werden jedoch keinesfalls über Gebühr strapaziert und der allgemeine Verzicht auf ein übertriebenes F/X-Bombardement lässt dann auch mehr den Stoff an sich zur Geltung kommen, denn so kann man sich voll und ganz auf das konzentrieren, was hier den Kern der Geschichte ausmacht: Nämlich die langsam aufkeimenden Spannungen innerhalb der Gruppe der Überlebenden und die Frage, welcher der Anwesenden denn nun eigentlich der Saboteur ist. Silvers Inszenierung ist dabei mehr als solide und stellt korrekterweise ein paar clevere Ideen des Skripts über die pyrotechnischen Details und verhindert somit auch, dass das Ganze einfach nur zum nächsten Mainstream-Reißer von der Stange wird. Im Gegenteil: Als liebevoll arrangierte Low-Budget-Angelegenheit, die sich in der Art der Umsetzung eher an den B-Movies der 50er und 60er Jahre orientiert, ist "Lifepod - Universum des Grauens" tatsächlich recht enervierend geraten... und sicherlich sehernswerter als das läppische "Alien"-Rip-Off, das man beim Blick auf den deutschen Titel-Zusatz da eigentlich erwartet hätte. Kleiner Tipp: Im Doppelpack mit dem 1985er Made-for-TV-Weltraumkrimi "Mörder im All" ansehen!

6/10

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