KARATE CHAMP 2
…ist eine der wenigen Regiearbeiten des britischen „Eastern-Experten“ Toby Russell und nur dem deutschen Verleihtitel nach ein Sequel zum Richard Norton-Werk KARATE CHAMP…
DEA-Agent Nick Masters (Steve Tartalia) wird in Malaysia dabei erwischt, wie er auf offener Straße Drogen kaufen will. Niemand will seine Undercover-Story hören und wegen Drogenhandels droht ihm nun immerhin die Todesstrafe. Zur gleichen Zeit werden einige einflussreiche Drogenhändler ermordet und da die Polizei als Hintergrund einen Bandenkrieg vermutet, schlägt man Nick einen Deal vor: Falls es ihm gelingt, den Drahtzieher der Morde zu fassen, werden alle Anklagepunkte gegen ihn fallen gelassen. Nick willigt ein, bekommt mit Polizistin Jacintha (Jacintha Lee) eine Partnerin zugeteilt und die beiden finden heraus, dass sich der junge Dealer Alex (Alexander Lowe) für die kaltblütigen Morde verantwortlich zeichnet. Alex hat gerade das Drogengeschäft seines Vaters übernommen, bricht mit alten Traditionen und ist der Meinung, dass man die Konkurrenz ausschalten sollte, anstatt sich mit ihr zu arrangieren. Nick steigt als Übersee-Verbindungsmann in Alex’ Gang ein und Jacintha gibt sich als potentielle Käuferin aus. Doch Alex schöpft Verdacht und als er Jacintha aus dem Weg räumen will, muss Nick seine bis dahin sichere Tarnung wohl oder übel aufgeben…
Laut Cover bekommt man bei KARATE CHAMP 2 (1990) „Action und Spannung der Superklasse!“ geboten und außerdem wird der Film als „Gnadenlos! Unbarmherzig! Tödlich!“ angepriesen. In Wirklichkeit ist der malaysische Kloppestreifen THE DADAH CONNECTION (Originaltitel) jedoch ziemlich belanglos und unspektakulär geraten und ich muss mich ehrlich fragen, warum er mir in jungen Jahren überhaupt einmal gefallen hat…
Unser Held Nick Masters wird von „Stuntman“ Steve Tartalia verkörpert, welchen Eastern-Fans aus zahlreichen Nebenrollen (z.B. in Mission Adler, Red Force 2) kennen müssten. Als Hauptdarsteller bleibt er allerdings ziemlich blass, unbeeindruckend und überfordert. Seine Kollegen Jacintha Lee (Iron Angels 2) und Alexander Lowe (laut Cover „Mister Asia“ und Karate-Champion Asiens…) agieren auch nicht viel besser und entgegen den zahllosen malaysischen Statisten hat man lediglich John Ladalski (Der rechte Arm der Götter) schon einmal zu Gesicht bekommen… auch wenn man sich jetzt nicht sofort daran erinnert… ;)
Einige der Stunts (z.B. Stürze auf Tische) sahen doch recht nett aus und einige der Einschüsse gerieten auch ziemlich blutig. Für die damalige Zeit ist es auch ein wenig verwunderlich, dass der Film ungeschnitten durch die FSK gekommen ist, denn Alex mordet doch recht gnaden- und skrupellos. „Superklasse“ ist KC2 dadurch jedoch noch lange nicht: Die Actionszenen sind leider nicht sonderlich zahlreich und nehmen zum Ende hin dann auch noch ab. An den Zeitlupen hätte man auch noch etwas feilen müssen und als Finale muss ein enttäuschend lahmer Zweikampf in einem Parkhaus herhalten. Spannung kommt zu keiner Sekunde auf und Sachen wie Gags, Überraschungen oder gar Intelligenz muss man mit der Lupe suchen…
Toby Russell kann vielleicht interessante Eastern-Dokus (Cinema of Vengeance, Top Fighter) drehen und unter seinem „Eastern Heroes“-Label brauchbare Filme releasen, aber selbst einen unterhaltsamen Kloppestreifen inszenieren… das kann er eindeutig nicht! Zwar geriet KC2 nicht vollends daneben, doch als durchschnittlich möchte ich das Gezeigte auch nicht mehr bezeichnen! Für mich handelt es sich um ein angestaubtes Relikt meiner Jugend, bei welchem der Lack leider fast vollständig abgeblättert ist! Zwar ist KC2 ohne größere Nebenwirkungen konsumierbar, doch selbst in meiner Sammlung steht er nur noch der Erinnerungen wegen…
4/10 Punkten, diBu!