Am Anfang des 20. Jahrhundert ist China zersplittert und wird von der Kaiserwitwe Longyu und ihrem siebenjährigen Sohn regiert. Das Volk leidet unter der nunmehr 250 Jahre andauernden Qing-Dynastie und fordert immer energischen dessen Ende. Doch die Herrschen treiben die Ausbeutung des Landes und seiner Bewohner weiter voran und stellen sogar eine Armee auf, ungeachtet aller Kosten. Als Huang Xing aus Japan zurückkehrt, schließt er sich Revolutionsführer Sun Yat-Sen an. Zusammen stehen sie fortan an der Spitze des Widerstands und kämpfen verzweifelt für einen Neubeginn.
Wer mal wieder Nachholbedarf in chinesischer Geschichte hat und gleichzeitig den Film der letzte Kaiser nicht mehr so ganz im Gedächtnis hat, dem sei Jackie Chans historisches Werk ans Herz gelegt, auch wenn die Filmfans nur bedingt begeistert sein dürften. Das Volk hat die Schnauze voll von der Feudalherrschaft und den ausländischen Einflußnehmern und als die Pleiteregierung die einheimischen Eisenbahnen verkaufen möchte regt sich waffenträchtiger Unmut im Jahre 1911.
Die Zeit der klassischen Jackie Chan Filme ist allerdings vorbei. Er präsentiert sich hier in einer ernsthaften Rolle als einer der Anführer der Rebellion und hat auch nur einmal einen kurzen Martial Arts Einsatz, der allerdings längst nicht mehr die akrobatischen und lustigen Züge alter Tage besitzt. Zumindest aber sein Gesicht lockert den doch ansonsten sehr pädagogisch pathetisch orientierten Stoff auf.
Die Story vom steinigen Weg zur Republik wird auch sehr sprunghaft erzählt. Zahlreiche Zeitsprünge vermitteln zwar dokumentarisch die damaligen Ereignisse, manchmal wirkt das aber doch trotz der zwei Stunden Laufzeit etwas gehetzt. Zudem wechselt man ständig vom Schlachtfeld auf die politische Bühne und auch auf eine zentrale Hauptperson konnt man sich nicht so ganz einigen. Mal ist es der Politiker, mal der Mann im Feld. mal der General (bitte nicht nach den Namen fragen), nie weiß man so ganz als Zuschauer, wo man genau ist.
Dafür herrscht aber optisch die gewohnte Qualität aus Fernost. Die Sets wirken liebevoll arrangiert, aber auch die zahlreichen Kämpfe kommen sehr dynamisch rüber. Natürlich darf auch der Pathos nicht fehlen, der Score und heroische Selbstopfer in Zeitlupe sind jetzt zwar nicht so ganz mein Ding, sei aber hier erlaubt, ebenso wie die einseitige schwarz/weiß Trennung der Charaktere. Das ist alles nett anzusehen, aber teuer Geld für eine Platinum Edition DVD würde ich jetzt nicht hinlegen.
6/10