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In einem kleinen Wüstenkaff werden lauter zerfledderte Leichen gefunden. Nach genauerer Betrachtung wird klar, dass Fledermäuse für die grausamen Taten verantwortlich sind. Und so wird schnell eine Fledermausexpertin hinzugezogen, die dem Treiben zusammen mit dem Sheriff ein Ende setzen soll. Doch wie hält man tausende von kleinen, intelligenten Killern auf?

Das Konzept von Bats ist mir doch recht sympathisch. Regisseur Morneau wußte das er mit dem überschaubaren Budget nichts weiter schaffen konnte als einen B-Reißer von der Stange, aber er macht dies recht flott und vor allem mit einem dicken Augenzwinkern, auf jeden Fall um Längen besser als das was zum Beispiel der SyFy Channel wöchentlich auf dem Markt schwemmt.. Ich weiß nicht ob es wirklich pure Absicht war, aber hier wird mit Klischees und Gegenklischees jongliert, das es eine Freude ist.
Zu Beginn gibt's gleich mal das übliche Opferpärchen Jungverliebter, danach gibt's die Standardfiguren der ehrbaren Wissenschaftlerin, den schwarzen Comic Relief, der aufrechte Sheriff, der verrückte Wissenschaftler und das schießwütige Militär, alles Figuren, die man so schon hundertfach gesehen hat. Dafür schüttelt Morneau im Gegenzug unerwartetes aus dem Ärmel. So darf tatsächlich der Schwarze überleben, die Bürgermeisterin ist entgegen der ersten Szene eine verantwortungsbewußte Amtsträgerin und auch der nerdige Agent zu Beginn ist kein durchtriebener Falschspieler, sondern eine echte Hilfe, dazu verzichtet man netterweise auf die obligatorische Love Story (gibt bei mir immer Bonuspunkte), sowas ist einfach verwirrend.
Die Biester selber dürfen für FSK 16 Verhältnisse ordentlich zulangen. Besonders der zentrale Überfall auf die Stadt treibt den Bodycount ordentlich in die Höhe, mit durchaus auch einigen blutigen Aufnahmen. Die ausgebüchsten indonesischen Flughunde gibt's als fies aussehende Modelle für die Großaufnahmen, in CGI Form für die Schwarm Darstellungen, dafür werden allerdings die direkten Angriffe und Konfrontationen durch hektisches Kameragefuchtel neutral gehalten.
Wenig appetitlich fällt dann eher der Showdown aus, wenn man bis zum Bauchnabel in Fledermausexkrementen watet (und ich es für eine wenig gute Idee hielt da eine Fackel anzuzünden, von wegen Methan und so). Dafür gibt's einen netten Schlußgag, der eigentlich wohl eine Fortsetzung ausschließen wollte, die dann aber doch einige Jahre später erfolgte.
Für mich macht Morneau insgesamt vieles richtig. Der Film legt ein hohes Tempo vor, hat sympathische Figuren am Start und eklige kleine Viecher zum zerlegen, da kann man Defizite in Sachen Innovation verschmerzen. Großes Kino sollte niemand erwarten, aber für einen kurzweiligen Horrorabend macht man mit Bats wenig falsch.
7/10

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