Review

Die junge Wong Fei kommt zur Polizei, da ihre gesamte Familie brutal ermordet wurde. Der Polizei-Chief Lui (Anthony Wong) und seine neue Assistentin versuchen mit unkonventionellen Mitteln, die Tat zu rekonstruieren um den Täter zu schnappen. Zunächst beginnt dieser typische Cat-3-Film als klamaukartige Komödie, die von den gekonnt üblen Geschmacklosigkeiten Anthony Wongs durchzogen ist, ähnlich wie in „Ebola Syndrome“, typisch asiatische Polizeiarbeit mit derben Witzchen und sexistischer Attitüde wie in „The Untold Story“. Overactende Darsteller sollte man unter Ulk verbuchen können, nebenher beschert das Drehbuch dafür noch einige kleine ironische Anspielungen auf das Verhältnis zwischen Hong Kong und China. Bei der wilden Jagd nach dem Killer gerät auch Wong Fei in Verdacht, in Rückblicken erzählt das Drehbuch ein Familiendrama, welches aus der Lachnummer eine krude Story hervorzaubert. Mobbing, Vergewaltigung und Inzucht innerhalb einer kaputten Familie, so plötzlich die Kehrtwende ist, so unverdaulich ist die kommende Rape & Revengetour für ungeübte Zuschauer. Die Anhänger dieser Extremkategorie 3 hingegen sollten keinen ausufernden Kracher erwarten wie die oben genannten Filme, sondern einen Film, der grafisch nicht alles auswalzt, sondern auch einiges der Phantasie überlässt. Auffallend ist, dass die Rache ausführlicher gezeigt wird, als die Vergewaltigung, was (leider) höchst selten in diesem Subgenre der Fall ist. Zweifelsfrei gehören Ansichten eines Massakers oder Vergewaltigungen nicht zum hiesigen Fernsehprogramm, doch hier beschränkt man sich bei den Brutalitäten im Wesentlichen auf das Finale, wie es ebenfalls für solche Sickos üblich ist. Für reine Gorehounds auf der Suche nach Hektolitern Kunstblut dürfte das zu wenig sein, zumal die Geschichte mehr und mehr das Liebesdrama zwischen Wong und ihrem Freund Kinji, dem Polizisten, in den Vordergrund stellt. Trotzdem der Film in einigen wenigen Szenen schockiert, von erschreckender oder gar düsterer Atmosphäre kann partout keine Rede sein, selbst bei dem herben, deprimierenden Finale bleibt einem der schwarze Humor nicht erspart. Einsteiger in dieses Genre bekommen einen Rundumschlag mit allem, was diese berüchtigte Extremkategorie üblicherweise bietet, inklusive quietschigem Asienhumor, einem mal wieder herrlich schrägen Anthony Wong, unglaublich dümmlichem Sexismus, happigen Morden und einem zynischem Ende.

Fazit: Wer sich nicht gleich den Tag komplett versauen lassen will, ist mit dieser mittelkranken Nummer ganz gut beraten, ein Highlight des asiatischen Extremkinos ist diese Sicko-Comedy-Mischung allerdings nicht. 5/10 Punkten

P.S.: Diese Review bezieht sich auf die Universe-DVD, die an zumindest einer Stelle gekürzt sein soll.

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