Recht stylische und aufwendig ausgestattete Drehorte sind das erste Markenzeichen von CASSADAGA was auffällt. Dies hätte man nach der verstörenden Eingangsszene deren Sinn sich im Laufe des Films klärt gar nicht erwartet. Die Geschichte von Lily Morel die den Tod ihrer Schwester in der Gemeinde von Cassadaga verarbeiten will ist ein recht eigenständiger Genremix. Sie gerät nicht nur in die Fänge eines Geistes, sondern gleich noch eines Serienkillers und Folterers.
Diese Verknüpfung ist recht innovativ und wird gut in die Geschichte integriert und wirkt erstaunlicherweise nicht konstruiert. CASSADAGA besticht durch seinen hohen Unterhaltungsfaktor und eine langsam aber deutlich ansteigende Spannungskurve bis zum Schluss die sich alle Entwicklungen offen hält. Die Idee der menschlichen Marionetten ist ganz gut und relativ zurückhaltend und deswegen umso wirkungsvoller umgesetzt.
Die Folterszenen sind dabei nichts was man schon mal gesehen hat, aber bestechen durch ihre mehr psychologische Wirkung. Wobei dennoch das Filmplakat einmal mehr als irreführend zu bezeichnen ist und einen ganz anderen Film suggeriert. Kelen Coleman als Hauptdarstellerin Lily Morel agiert in meinen Augen recht glaubwürdig und nie habe ich den Eindruck in einem B-Film zu sein wenn sie spielt.
Der Schlussteil trumpft noch mal mit einer Menge Action auf und das Ende kann durchaus als atmosphärisch gelungen bezeichnet werden. Den Regisseur mit dem klingenden Namen Anthony DiBlasi kennt man noch von dem 2009er DREAD der gar nicht so schlecht bei den Genrefans eingeschlagen hat. Für CASSADAGA hat er einige Independent Filmpreise eingeheimst und somit kann man gespannt auf seine nächsten Werke warten.
4,5/5 Marionetten....äh,....Punkten