Will besucht seine Eltern in Spanien, gemeinsam will man einen Segeltörn unternehmen. Als Will nach einem Landausflug zurück kommt auf das Boot ist niemand mehr da. Die Schränke durchwühlt, die Matratzen aufgeschlitzt, alle Menschen verschwunden. Die Polizei geht auf Will direkt los und scheint ihn in einem Waldstück offensichtlich liquidieren zu wollen, da taucht Wills Vater Martin wieder auf und rettet ihn. Es zeigt sich, dass Martin für die CIA arbeitet, und in deren Auftrag einen Aktenkoffer organisiert hat, den die Gegenseite wieder zurückhaben will. Und zwar mit allen Mitteln! Die CIA wiederum, in Gestalt der eiskalten Jean Carrack, weigert sich den Koffer zurückzugeben und lässt Martin erschießen. Nun geht die Jagd auf Will los: Die einen Bösewichter geben seine Familie wieder frei, wenn er in spätestens 20 Stunden den Aktenkoffer zurückgibt. Die anderen Bösewichter jagen ihn weil er der erfolgreichen Aktion im Weg steht. Und die Polizei jagt ihn wegen des Angriffs auf die Polizisten im Wäldchen. (Oder warum auch immer.) Ein Teufelskreis …
Was an THE COLD LIGHT OF DAY zu allererst auffällt ist diese Atemlosigkeit. Nicht zu verwechseln mit Ausweglosigkeit! Eine schier ausweglose Situation kann man nämlich auch ohne Dauerfeuer aus allen Rohren darstellen. Nein, Atemlosigkeit. Nach einer kurzen Exposition fängt der junge und gutaussehende Held an zu rennen, und hört fast bis zum Ende nicht mehr auf. Es gibt keine Ruhepausen in diesem ununterbrochenen Beschuss, was wahrscheinlich auch ganz gut ist, denn so merkt man nicht, was für ein elendiger Scheiß dieser Film ist. Null Inhalt, Null Substanz, ein paar zugkräftige Schauspieler für das zahlende Publikum, und fertig ist das Massenprodukt vom Reißbrett. Die Musik klingt wie übelste Librarymusik, macht aber das was sie machen soll, nämlich Druck aufbauen auch in den Szenen, in denen außer kurzen Gesprächen nichts “passiert“, und einzig die Kameraführung hat einige ganz großartige Momente. Der abschließende Crash nach einer öden Verfolgungsjagd etwa ist inszenatorisch erstklassig gemacht, aber nur wegen eines Unfalls schaue ich mir keinen Film an. Die tollen Ideen, die Mabroul El Mechri in dem unkonventionellen und herrlich absurden JCVD entwickelt hat, fehlen hier jedenfalls samt und sonders. Ein deutliches Zeichen, dass bei der Produktion nicht der Regisseur das Sagen hatte, sondern der Produzent.
THE COLD LIGHT OF DAY ist schlicht und ergreifend leer, nichtssagend und langweilig. Ein 08/15-Actioner, der absolut nichts Neues an Bord hat. Und der selbst die alten Dinge einfach nur dumm und ideenlos aneinanderreiht. Für alle, die 60 Minuten Nonstop Verfolgungsjagden und Schießereien für eine Geschichte halten.