Einige Jahre sind vergangen, seitdem der frühere Stuntman Johnny Blaze seinen Pakt mit dem Teufel schloss. Blaze lebt inzwischen zurückgezogen, denn nichts fürchtet er mehr, als dass der Ghost Rider wieder in ihm geweckt werden könnte: ein schier unkontrollierbares brennendes Skelett, beseelt von einem Feuerdämon, das auf seinem Motorrad durch Nacht jagt. Doch als der über besondere Kräfte verfügende zehnjährige Danny von der Armee des Teufels entführt und Blaze vom letzten der Kriegsmönche, die den Jungen beschützten, um Hilfe gebeten wird, muss er eine Entscheidung treffen. Denn Ghost Rider allein ist fähig, den Jungen aus den Klauen des Bösen zu befreien und somit die ganze Welt vor Unheil zu retten.
Wer hätte gedacht das der so schon schlappe Ghost Rider nach Jahren tatsächlich noch mal eine Fortsetzung erfährt. Sogar Nicolas Cage konnte als Ghost Rider für das Sequel gewonnen werden und schwang sich nochmals auf den brennenden Sattel. Und so hat der arme Johnny nicht einmal in Osteuropa Ruhe vor seinem unerwünschten Ego dem Rider, denn ein weinseliger Priester (wenn man denn süffelnde Waffennarren mit dickem Bike unterm Hintern so nennen kann) schickt ihn auf eine neue Mission mit der Aussicht von seiner gespaltenen Persönlichkeit ein für alle mal erlöst zu werden.
Die Story selbst kommt aber irgendwie unvollständig rüber. Ich denke das nicht viele Leute die Marvel Comics kennen, aber viele Details sind hier im Film doch ziemlich unverständlich, was eigentlich für die ganze Soße um das heilige Kind und dessen verstrittene Eltern angeht. Außer kreisenden Fragezeichen über den Kopf kam lediglich bei der innerlichen Frage "huch, was macht der Christopher Lambert denn hier" etwas dezente Emotionen auf.
Etwas unglücklich fand ich auch die darstellerischen Leistungen und Figurenzeichnungen. Nicolas Cage steht kurz vor der Selbstparodierung, den 12-jährigen Neunmalklugen Rotzgoof, der mit seiner vorlaut psudocoolen Attitüde genau so nervig ist wie die Blage aus Terminator 2, hätte ich am liebsten durch den Bildschirm vom Sozius geklatscht und auch dessen Mutter weiß nicht so recht ob sie jetzt die selbstbewußte Amazone oder das platte zu-Hülfe-zu-Hülfe-mein-armes-Kind Muttchen geben sollt. Das Schicksal des Haufens ließ mich zumindest völlig kalt. Da hatten die Bösen deutlich mehr Freude bei der Arbeit, Roarke als böser Daddy und sein Gehilfe mit dem netten Verfallstrick sind da klare Punktsieger.
Positiver Aspekt ist auf der anderen Seite, das in Sachen Action und Effekte ordentlich Krawall geblasen wird. Geballert wird beinahe durchgehend, der Rider darf mit seiner heißen Kette die Handlanger verbrutzeln, Autos jagen sich durch die Straßen und dazu wird das Ganze noch modisch durch Kameraspielereien wie SlowMo oder Farbfilter aufgehübscht. Wer schnelle Tempi schätzt, wird hier seinen Spaß haben.
Insgesamt sehe ich Ghost Rider 2 aber immer noch im negativen Bereich. Ein brennender Kopf, ein brennendes Bike (hoffentlich sind Tank und Räder da feuerfest) und ein scheinbar dollargenerierender Marvel Background allein reichen eben dann doch nicht aus.
4/10