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Zombies. Mal rennen Sie, mal schlurfen Sie, mal sind sie blau, mal sind sie grau, mal werden Sie durch Gift zu Zombies, mal durch einen Meteoriten. Das Zombiegenre hat dem Horrorfilmfan schon so einige obskure Ideen um die Ohren geworfen. Nun bekommt man auch noch eine Trashvariante präsentiert und das von den kreativen Köpfen von Asylum. Doch wie schneidet Zombie Apocalypse 2012 denn ab? Kann er überzeugen oder will man danach lieber sein Hirn an einen Zombie verfüttern?

Durch einen Virus sind fast alle Menschen auf der Welt zu Zombies geworden. Einige wenige kämpfen nun ums Überleben. So das wars auch schon von der Story. Einen wirklichen Tiefgang sollte und kann man bei einem solchen Film nun wirklich nicht erwarten. Allgemein passiert Storytechnisch eigentlich während dem ganzen Film nichts. Gut die Gruppe wird für kurze Zeit getrennt, aber das war dann auch schon alles. Aber wer erwartet bei einem Film aus dem Hause Asylum auch schon große Geschichten.

Die Schauspieler machen ihren Job wirklich recht ordentlich. Taryn Manning kann allerdings überhaupt nicht überzeugen. Sie wirkt den ganzen Film über deplatziert und wenn Sie mal den Mund aufmacht, dann kommt irgendwie nichts Sinnvolles bei raus. Dafür kann aber Ving Rhames überzeugen und zeigt, dass auch richtige Schauspieler in einem Werk von Asylum nicht deplatziert wirken. Die Charaktere an sich sind allerdings sehr flach, wodurch es die Schauspieler sicherlich nicht allzu einfach hatten, sie in die Rolle einzufühlen. Nun gut, man muss eben wissen auf was man sich einlässt.

Kamera und Ton machen einen ordentlichen Job. Nichts Besonderes aber auch kein Totalausfall. Richtig schlecht wirkt das Ganze Gott sei Dank nie. Effekte kommen fast alle aus dem Computer und das enttäuscht schon sehr. Manche Effekte wirken einfach nur lustig, wie der Schuss in den Bauch der zu einem Loch im Kopf führt. Andere wiederrum sehen einfach nur schlecht aus. Das verwundert jedoch sehr, wenn man sich mal die recht schöngestalteten Zombies anschaut. Man wird mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Zombies bombardiert, die alle unterschiedlich aussehen. Leider werden diese aber nicht so kreativ ins Jenseits befördert. An sich sind die Zombies wirklich der große Pluspunkt, denn es vergehen eigentlich keine 5 Minuten, ohne dass man Zombies zu Gesicht bekommt. Nur leider schwächelt die ohnehin nicht vorhandene Story zwischen den Zombieangriffen sehr, sodass man sich eigentlich nur von Zombieangriff zu Zombieangriff bewegt. Der Schluss dürfte dann wohl der Teil sein, bei dem sich die Geister am meisten scheiden werden. Denn hier kommen 2 Zombietiger die aber dermaßen trashig mit CGI-Effekten umgesetzt worden sind, dass man entweder vor lauter Lachen vom Stuhl kippt oder eben vor lauter Entsetzen einfach nur geschockt ist. Man muss für den ganzen Film schon sehr trashverliebt sein, denn hochwertig ist außer den Masken der Zombies leider gar nichts.

Kommen wir nun aber zur Veröffentlichung von 84. Zunächst muss man sagen, dass das Booklet grandios geworden ist und wer sich entschließt diesen Film zu schauen, sollte ausnahmsweise vor Sichtung das Booklet studieren. Hier gibt es sowohl ein bisschen Hintergrundinfos zu den Jungs von Asylum und zudem noch ein recht interessante und spoilerfreie Interpretation des Films. Der Film gewinnt durch das Booklet ungemein an Charme und man versteht nach dem Lesen deutlich besser, was für nette Ideen in den Film eingeflossen sind. Die BD bietet den Film in 3D und 2D, wobei ich nur letzteres gesehen habe. Die Bildqualität ist erstaunlich gut für einen solch billigen Film und kann in Anbetracht der Umstände überzeugen. Der Ton ist auch richtig gut, wobei die deutsche Synchro doch recht trashig geworden ist. Wer kann sollte sich den englischen Ton anschauen, da dieser doch passender wirkt. An Bonusmaterial bekommt man dann noch ein interessantes Making-Of, sowie ein Gag-Reel und weitere Trailer. Ganz nett ist die Idee mit dem aufklebbaren 3D-Cover.

Fazit: Sehr trashiger Zombiestreifen, mit dem sicherlich nicht jeder was anfangen kann, der aber bei dem Zombiemakeup voll punkten kann. Die VÖ von 84 ist recht gut geworden und stellt die einzige Uncut VÖ im deutschsprachigen Raum dar.

5/10 Punkte

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