Castle of Blood / Danse macabre
Sorry, ich sah den auf Youtube, wodurch die absurde, manche nennen es "Atmosphäre", noch gesteigert wurde. Dort wurde nämlich der schwer verständliche englische Text von noch unverständlicheren Dialogen in Französisch abgelöst. Daneben enthielt der ganze Video gewagte Jump-Cuts (will sagen: Fehler! Kaputte Kopie! Fehlteile!), so dass Figuren durch's Bild sprangen, Ausschnitte überraschend wechselten und Gespräche plötzlich abbrachen. Das war mir allerdings willkommen, denn das ganze Gequatsche und die spannungsfreien Gänge durch kerzenleuchter-erhellte Finsternis zerrten schon arg an meinem Geduldsfaden. Wenn wenigstens die zwei göttlichen Frauen, in ihren zarten Nachthemdchen, da rumgetappt wären, aber nein: mindestens drei Kerle zählte ich, jeweils einzeln auf unendlich scheinenden Erkundungstouren. Im verwunschenen Schloss von LA BELLE ET LA BETE wartete wenigstens allerlei surreale Magie auf die Entdeckerin, aber das ähnliche Ambiente des Castle of Blood bot da nicht viel. Auch die Zusammentreffen mit den ganzen Leuten fand ich nicht gerade unheimlich. (Gespenster? Oder auch nicht? Wiedergänger? Für all das wirkten sie aber ziemlich normal.)
Statt mich zu gruseln hatten sie dann viel zu bereden, doch meinen Verständnisproblemen erschloss sich der komplizierte Inhalt nicht so ganz (Geister oder Zombies oder Vampire oder Erinnerungen oder Rückblenden – wieso brauchen die Blut, Gesellschaft, Besuch? Wen zum Reden? Existieren in welcher Welt? Wer ist auf welcher Seite der Dimensionsgrenzen? Was macht dieser halbnackte Herkules-Darsteller mit den vielen Muskeln? [Lady Chatterleys Liebhaber!?]) Der abstrus hohe Bodycount im Himmelbett kam dann umso überraschender und brachte wenigstens Abwechslung; entfernte jedoch auch Hals über Kopf (buchstäblich) fast alle Hauptfiguren aus der Geschichte. Traurig! Und auch die zwei Sex-Szenen, für 1964 gewagt, für 2014 dezent, weckten Hoffnung, waren aber unterrepräsentiert und wirkten wie deplatziert, angesichts der Langeweile, die eigentlich den Stil dominierte. Schade um die gute Kameraarbeit, die schönen Frauen, das liebevolle Ambiente!