Exploitation mit Harmstorf.
Wenn es Exploitation aus deutschen Landen gibt, dann steht dieser Klopper von Rolf Olsen dafür, wie kaum ein anderer Film. Hier mischt sich deutsche Krimi-Tradition aufs Schönste mit Sauereien, wie man sie aus dem damaligen italienischen Kino, dem Poliziottesco etwa, oder dem US-Grindhouse kennt.
Wobei dieser schmutzige, kleine Thriller um den hier unglaublich präsent erscheinenden Harmstorf alias Heinz Klett sicherlich nur in Ansätzen einen Fulci oder meinetwegen Lenzi erreicht. Aber Szenen, wie die mit der Handgranate, die, nennen wir sie mal "offensive", Herangehensweise u.a. Kletts an Frauen (überhaupt die Frauenbilder, die hier entworfen werden), der Zoom auf Kletts Hosenschritt - das alles ist nichts, was man so geballt in einem deutschen Film erwartet.
"Blutiger Freitag" ist ganz offensichtlich auch eine Bezugnahme auf Baader-Meinhof und besonders auf einen medial und gesellschaftlich ungeheure Wellen schlagenden, blutig endenden Banküberfall in München 1971, wo ein vieldiskutierter ausgeführter Schießbefehl Räuber wie Geisel tötete.
Doch als ernstzunehmend kritische Reaktion auf die damaligen Geschehnisse kann der Film nicht gelten, dafür zelebriert Olsen hier allzu offensichtlich kleinere bis mittelschwere Eskapaden in Sachen Darstellung und bedient zu eindeutig den Voyeurismus.
Ein Exot deutschen Filmschaffens, ein Film, der immer in Bewegung bleibt, mit vielen befähigten Schauspielern, der aus "seriöser" Sicht sicherlich keine Gnade findet, aber bei Freunden des abseitigen Films viel Beifall finden dürfte.