Die schwarze Pest ist ein Schrecken, die gelbe nicht minder, nur mit ganz anderen Symptomen. Mit vermeintlicher Zurückhaltung und einem Lächeln kommt der Tod, ebenso kaltblütig, dass 21. Jahrhundert kann, und wird ein Lied davon singen. Dem Film wird Rassismus vorgeworfen, logisch, das passiert zumeist, wenn die Dinge beim Namen genannt werden. Unter anderem wären das Attribute wie fehlende Einzigartigkeit und Individualität, welche mitunter unschöne Folgen auf die Gesamtheit haben, Skrupellosigkeit, ein fehlender Respekt vor menschlichem Leben, das Kompensieren via materielle Werte. Der Chinamann liebt es zu kopieren, im dargestellten Setting sind es die Gangster der 30er Jahre. Die amerikanische Antwort ist ein Dirty Harry-artiger Mickey Rourke, allerdings mit einer gebrochenen Seele. Kein Saubermann, kein Sympathie-Träger, ambivalent zwischen Moral und deren persönlicher Auslegung. Ein Cop im Krieg, gegen das Verbrechen, gegen seine Vorgesetzten, das System, sogar sein Privatleben. Keine Kompromisse, unbestechlich, unbelehrbar, ein filmischer Amoklauf. Im Laufe der Handlung wird sein wesentliches Trauma deutlich, ein verlorener Krieg. Der Vietnam-Veteran führt die Schlacht zuhause weiter und in seinen Augen ist Schlitzauge gleich Schlitzauge. Aber fügt er sich damit wirklich dem genannten Rassismus-Vorwurf? Eigentlich nicht, siehe die Liaison zu Tracy Tzu. Eine weise Frau sagte jedoch einst zu mir, dass bei der einfach gestrickten Spezies Mann die Fremdenfeindlichkeit in der Hose aufhört. So unangenehm er auch nach außen auftritt, so gut bekommt es Rourke hin die innere Verletztheit seiner Figur darzustellen. Ein Schauspieler auf seinem Peak, heute in seiner einstigen Qualität oft vergessen. Generell agiert der Cast exzellent, vor allem John Lone als aalglatter Nachwuchs-Triade lässt einem das Blut gefrieren.
Wenn Michael Cimino etwas anpackt, macht er keine halben Sachen. Immer monumentales Kino mit Budget-Katastrophen und Produzenten-Herzinfarkten. Dieses Werk rollt wie seine Hauptfigur, knallt wie "Heat", ist bebildert wie "Der Pate", radikal wie "Taxi Driver", ein übersehenes Stück Kino.