NINJA - CHAMPION ON FIRE ... mal wieder ein kurzer Ausflug ins ferne Land des Ninja-Trashs.
Wie in den meisten Richard Harrison-Ninja-Flicks besteht auch hier die Story aus zwei verschiedenen Handlungssträngen, die miteinander nicht das geringste zu tun haben und auch in keinster Weise ineinander übergreifen, welche aber von einem gänzlich untallentierten Cutter zu einem großen Nonsense-Gewirr zusammengeschustert wurden.
Handlung 1:
Der Bandenführer Ringo kommt aus dem Knast frei. Als er von seinen beiden Kommilitonen erfährt, dass er seinen Gefängnisaufenthalt einem gewissem Antonio zu verdanken hat, sinnt er auf blutige Rache.
Allerdings haben die drei Pappenheimer ihre Rechnung ohne Antonios Bruder (Richard Harrison), einem Ninja-Großmeister, gemacht ...
Handlung 2:
Antonio, der den ganzen Film über ganz in alter Jesus-Manier mit einem überdimensionalem, kreuzfömigem Kasten auf dem Rücken durch die Gegend läuft, ist auf der Flucht vor einer Gangsterbande, für die er anfänglich noch gearbeitet hat
(... PS: nicht die Gangster aus Handlung 1 ...).
Auf seiner Flucht steht ihm Dragon, ein unbekannter Kung-Fu Kämpfer, zur Seite ...
Handlung 1 ist brutalst geil. Richard Harrison kämpft im Schulterpolster-Gewand gegen Halunken, die sich mittels Hüpf-Dreh-Sprungs in knallbunte "Power Rangers" verwandeln können. Blechschwerter, Zeitlupen-Saltos und die guten alten "Ninja"-Stirnbänder dürfen dabei natürlich nicht fehlen ;-).
Tja, leider bringt's Handlung 1 insgesamt im ganzen Film aber nicht mal auf 15 Minuten. Das ist bitter, ich weiß ...
Handlung 2 ist ein recht lahmer Eastern im Spagetti-Western-Look. Viel Wüstenlandschaft, Geisterstädte, Saloons und der versiffte Aushilfs-Italiener Antonio tragen dazu bei.
Handlung 2 ist (anfangs) aber extremst langweilig, übelst zusammenhanglos und irgendwie so überhaupt nicht interessant (... viel lieber würde man den ollen Harrison-Ninja durch die Gegend hoppeln sehn ...). Wer aber mit ein bisschen Geduld (... gemeint ist Geduld, die ein Normalo-Kucker nie im Leben aufbringen würde ...) an die Sache rangeht, wird am Ende belohnt, wenn Antonio einen Blick in seinen Kreuzkasten gewährt (... ich sag' nur "El Mariachi" ...).
Was gibt's noch zu sagen ...: Die Ninja-Fights sind natürlich Oberspitze, die restlichen Kung-Fu Fights eher standard. Die deutsche Synchro passt sehr oft überhaupt nicht zum Geschehen, unfreiwilliger Humor will sich aber dennoch den ganzen Film über nicht so recht breit machen (... außer bei den Ninjas versteht sich).
Die eine Szene ist ganz witzig, in der Richard Harrison (Handlung 1) doch tatsächlich mit Antonio (Handlung 2) "spricht" (beide sind natürlich nie gleichzeitig im Bild ;-). Hier sind die Schnitte so hart und ruppig, dass sofort klar ist, dass die Szene mit Harrison wahrscheinlich in Dingolfing, und die mit Antonio in Kuala Lumpur gedreht worden ist.
Fazit: lahmer Eastern-Trash mit sehr wenig Highlights und leider viel zu wenig Ninjas. Der ganz nette Showdown und die tuntigen Ninja-Auftritte reißen aber ganz schön was raus ...
Richard Harrison-Fans (... falls es so etwas überhaupt gibt ...) können also schon mal einen Blick riskieren ...