Der zerbrochene Mond
(Circle Pictures/ Schröder Media)
Das Dokumentationen beeindruckender und spannender als die meisten Spielfilme sein können, beweist der fesselnde und mehrfach preisgekrönte Beitrag Der zerbrochene Mond des brasilianischen Regisseurs und Drehbuchautoren Marcos Negrao (Urubus tém Asas).
Dieser machte sich mit seinem Kollegen André Rangel im Jahr 2008 auf, die Regionen zu besuchen, die am schlimmsten von dem Klimawandel betroffen sind. Bei seiner Suche stieß er auf verschiedene Nomadenstämme am Himalaya, welche in dieser unwirtlichen Gegend seit mehreren Generationen leben. Seit Jahrzehnten lässt sich eine stetige Veränderung der Lebensbedingungen feststellen, auf welche sich die dortigen Bewohner jedoch kaum, teils bedingt durch ein niedriges Bildungsniveau, einzustellen wissen. Trotz beachtlicher Sprachprobleme werden die Beiden schnell in die Gemeinschaft der dort lebenden Bevölkerung aufgenommen, und erhalten so Einblicke in das dortige Leben. Die Erwärmung macht die eh schon unwirtliche Gegend kaum noch bewohnbar. Flüsse trocknen aus, und schaffen Wüstenähnliche Bedingungen. Immer mehr Menschen sind auf Grund der veränderten Umstände gezwungen, in die nahegelegene Stadt zu ziehen, da es in ihrer bisherigen Umgebung keinerlei Zukunft für sie gibt. Die Zukunft in der Stadt bietet jedoch auch in den meisten Fällen keine Verbesserung, da das nötige Geld fehlt, um ein Überleben zu sichern. Traditionen und Bräuche dieser Stämme finden zudem bei den Jüngeren keine Bedeutung mehr, so dass neben einer ganzen Kultur auch das natürliche Lebensumfeld dieser Menschen schwindet. Beispielhaft wird dies an dem Nomaden Sonan und seinem Stamm in der Region Ladakh aufgezeigt, den man sechs Monate lang mit der Kamera begleitete.
Die Blu-ray aus dem Hause Circle Pictures/ Schröder Media bietet die Dokumentation in einer hervorragenden Qualität. Die beeindruckenden und imposanten Bilder sind in einer fantastischen Qualität zu bewundern, der Ton wird klar und sehr gut abgemischt. Der zerbrochene Mond wird in der Originalsprache präsentiert, das heißt, er liegt in ladakhischer Sprache mit deutschen Untertiteln vor. Im Bonussektor befindet sich dann noch ein Interview mit dem Filmemacher.Besonders hervorzuheben ist, dass die Verpackung der Blu-ray aus recyceltem und ungebleichtem Karton, und die Druckfarbe auf Sojabasis basiert. Sogar die Folie ist oxo-biologisch abbaubar.
Der zerbrochene Mond liefert einen interessanten aber auch nachdenklich stimmenden Blick auf die uns wahrscheinlich völlig fremde Kultur der Nomaden und ihr Lebensumfeld, auf welches jedoch jeder von uns durch sein Umweltbewusstsein Einfluss hat.
Christian Funke-Smolka