Der sympathische Joseph Morgan, den viele aus "Vampire Diaries" und dem kürzlich gestarteten Spin-Off "The Originals" kennen, und der erst kürzlich in "Open Grave" mal wieder sein schauspielerisches Talent außerhalb von Serien zeigen konnte, spielt hier in einem Kammerspiel von Regie Debütant Luke Massey einen Soldaten, der sich in der Murmeltierschleife befindet.
Mehr zum Inhalt sei nicht verraten, in der Zusammenfassung hier wird eh dann alles Nötige zu Lesen sein!
Vorab, die deutsche Synchro gehört zum Schlechtesten, was ich jemals zu hören bekam und sie versaut den Film und vor allen Dingen die Leistung Morgans' ganz gewaltig, daher sei jedem geraten, den Film nach Möglichkeit im Originalton anzugehen.
Die deutsche Stimme Morgans wäre in der Pornobranche jedenfalls wesentlich besser aufgehoben.
Man merkt dem Film deutlich an, woher Luke Massey kommt, nämlich aus dem Kamerabereich, denn man muss schon sagen, das ganze Geschehen ist wirklich gut abfotografiert.
Kameraführung, Kameraeinstellungen, Lichtgebung, alles wirkt durchaus stimmig und professionell, Joseph Morgan (mit dem er auch in seinem 2. Film wieder zusammenarbeitete) ist gut in Szene gesetzt (das Overacting in den ersten 5 Minuten vergessen wir mal schnell).
Im Gegensatz dazu steht der Hintergrund des ganzen Geschehens, der so banal und belanglos ist, wie die Wettervorhersage für einen Oktobermittwoch.
Der Plot befasst sich mit den psychischen Veränderungen des Soldaten, die diese Zeitschleife und die Einsamkeit mit sich bringt und der Suche nach einem Ausweg.
Man merkt, dass Joseph Morgan sichtlich bemüht ist, gegen das schlechte Drehbuch anzuspielen, allerdings gelingt ihm das nur stellenweise, zu inkonsequent und wechselhaft ziehen sich die psychischen Auswirkungen durch den Plot
Und daraus ergibt sich auch das große Manko des Films:
Absolut keine Spannung, kein Spannungsbogen, Wut, Verzweiflung oder andere emotionalen Ausbrüche kommen aus dem Nichts, schauspielerisch gut umgesetzt, die Wirkung verpufft aber gänzlich, dank der stümperhaften Dramaturgie von Massey, da helfen auch die kurzen musikalischen Lichtblicke in den Szenen nicht viel.
Die Auflösung am Schluss offenbart dann leider auch endgültig, dass die gesamte Story nur ein zusammengeschustertes Werk ohne Ziel ist und die Szenen einfach nur lieblos aneinandergereiht sind, ohne wirklich einen Sinn zu ergeben oder einen Bezug zum Hintergrund zu haben.
Schade um die gute Leistung von Joseph Morgan.
Warhouse – Kriegszustand……..was für ein schwachsinniger deutscher Titel, denn „Armistice“ bedeutet zu Deutsch eigentlich „Waffenruhe“….was sich der deutsche Verlag dabei und mit der hundsmiserablen Synchro gedacht hat, wird man vermutlich erst nach einer Lobotomie begreifen.
4/10