Review

Der Ex-Soldat Matt und ein paar Freunde freuen sich auf eine zünftige Rave-Party. Anlässlich der Rückkehr einiger Veteranen aus dem Irak-Krieg, findet eine solche Veranstaltung auf dem Gelände einer aufgegebenen Militärbasis statt. Man trinkt, feiert, tanzt und hat eine gute Zeit. Diese endet jedoch jäh, als Clique an eine Gruppe Schläger gerät. Schließlich ist die Überzahl der bewaffneten Gegner zu groß und der Trupp um Matt flieht in das feuchte Zwielicht der Bunkeranlage. Auf der Suche nach einem Ausgang stellt sich aber schnell eine weitere Bedrohung ein, weit gefährlicher als die aggressiven Typen, vor welchen man floh – tödlich.

Bei Underground möchte ich beinahe wetten, das man zunächst die Location bekommen hatte und dann daraus ein Drehbuch gestrickt hat. Zumindest spielt der Film erkennbar wirklich auf einem verlassenen Militärgelände (zumindest die wenigen überirdischen Szenen). Im Film ist dieses eine ehemalige unterirdische Forschungsstation und das hier nicht gerade Gänseblümchen gezüchtet wurden macht das Intro bereits deutlich, als eine Spezialeinheit von irgendetwas dort komplett ausgelöscht wird. Seltsamerweise wird die Anlage aber nicht mit Beton umschlossen, der Eingang gesprengt und der Schlüssel weggeworfen (was wohl jeder vernünftig denkende machen würde), sondern kann kurze später als Location für einen Rave verwendet werden (die Verluste der Soldaten haben scheinbar wirklich keine Sau interessiert).
Ohne gesonderte Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden kann eine Gruppe aus 8 Jugendlichen nach einem Streit auch locker in die tieferen Untiefen des Komplexes vordringen und wird dort eingeschlossen. Hier tauchen aber auch für den Zuschauer die ersten Probleme auf. Die Location an sich ist ja im Prinzip schon mal eine sehr gute, aber irgendwie scheint die Filmcrew vergessen zu haben einen Beleuchter zu engagieren. Es herrscht wirklich ständiges Dreivierteldunkel und es fällt fast den gesamten Film schwer, wirklich zu erkennen, was eigentlich vor sich geht. Auch die Protagonisten gehen einem meist am Allerwertesten vorbei, man sieht ihre Gesichter nicht, weiß nicht wer gerade nun was eigentlich macht, so bleibt eine Bindung zu den Charakteren größtenteils natürlich aus. Was sollte mich das kümmern, wenn sich die Monster einen nach dem anderen wegpflücken, wenn man ohnehin nicht weiß wer von der anonymen Bande nun jetzt gerade wieder gepackt wurde.
Loben darf man dafür die Masken der fiesen Untergrundbewohner. Sie sind zwar nie lange im Bild, aber sehen gut gemacht aus. Natürlich wird als Grund mal wieder die fast schon üblichen Experimente für Supersoldaten als Grund des Unheils angegeben, natürlich von einem Nazi-Arzt hochgezüchtet, der sogar selbst noch mit seinem Rollstuhl vor Ort ist. Strategisch haben die Jungs aber wenig drauf. Mit einem konzentrierten Frontalangriff hätten sie die Jungspunde locker abservieren können und warum sie manche Frauen für die Fortpflanzung gefangen nehmen, das nächste Mädel aber dann als Futter in Stücke reißen (das wäre doch der Job der vier Kerle gewesen), macht nach Filmlogik auch keinen Sinn.
Dennoch kann man sich mit Underground recht gut unterhalten. Der Bunker strahlt eine natürlich gruslige Atmosphäre aus, das Tempo ist, bis auf einige überflüssige Kriegsmelodramgeschichten die kaum interessieren, erstaunlich hoch und auch in Sachen Blood´n´Gore bekommt das Auge ein paar Nettigkeiten geboten. Das Ende schreit dann auch ganz laut nach einer Fortsetzung, denn der Aushilfs-Mengele und seine Gollum-Armee kommen ungeschoren davon. Insofern wars zwar kein großer Hit, aber doch so etwas wie straighte 80 Minuten Unterhaltung. Man sollte aber nicht über logische Zusammenhänge nachdenken.
6/10

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