Review

"Hexenkessel Saigon" stellt die Vorgeschichte der Ereignisse der ersten beiden Teile der "A better tomorrow"-Filme dar.
Anstelle von Großmeister John Woo nahm der kaum weniger bekannte Ziehsohn Tsui Hark den ehrenvollen Platz auf dem Regiestuhl ein. Trotz seiner zweifelsfrei vorhandenen Fähigkeiten bemerkt man dennoch recht schnell einen sichtbaren qualitativen Unterschied zu den beiden "storyseitigen" Nachfolgern. Auch hier haben wir es mit einer schicken optischen und akustischen Inszenierung zu tun, allerdings fehlt vor allem den Bildern der gewisse meisterliche Touch einen John Woo. Vieles wirkt mitunter etwas unbeholfen und auch teils ruppig bis unpassend zusammengeschnitten, in Sachen Action fehlt die letzte Eleganz,im Woo'schen Zusammenhang auch liebevoll als "Ballett des Todes" bezeichnet.
Dennoch ist "Hexenkessel Saigon" insgesamt als gelungen zu sehen. Die Geschichte ist vor dem Hintergrund der Nachfolger interessant und mit Mark Gor (Chow Yun-Fat) ist auch immerhin einer der späteren Hauptfiguren mit von der Partie. Kurze Einspielungen des genialen Filmscores der ersten beiden Teile sorgen zudem für einen atmosphärischen Bonus.
In der zweiten Hauptrolle neben Chow Yun-Fat gibt sich mit Anita Mui eine durchaus begabte Schauspielerin die Ehre. Allerdings wirkt sie für meinen Geschmack oft zu emotionslos und ab und an gar wie ein Fremdkörper.

Actionfans bekommen natürlich auch hier einiges geboten: Es wird geballert, was das Zeug hällt. Ferner gibts auch etwas Kloppe sowie Panzeraction incl einiger Explosionen. Sehr stimmig ist zudem die finale Flucht per Helikopter vor den Vietcong gelungen, weswegen ich auch diesen dritten "ersten" Teil jedem Fan der Reihe empfehlen kann - auch wenn er im Schatten des Meisters etwas zurückbleibt...

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