Review

Jill (Amanda Seyfried) hat noch immer mit einem traumatischen Erlebnis zu kämpfen: Ein Jahr zuvor wurde sie von einem Serienmörder entführt und konnte nur knapp entkommen. Als ihre jüngere Schwester Molly (Emily Wickersham)  eines Nachts spurlos verschwindet, ist Jill überzeugt, dass derselbe Verbrecher dahintersteckt. Das einzige Problem: Die Polizei schenkt ihr keinen Glauben und geht davon aus, dass Jill geistig verwirrt ist. Dieser bleibt nun nichts anderes übrig, als die Jagd nach dem Killer selbst in die Hand zu nehmen.

Alle Jahre wieder kommt  ein Käse auf die Mattscheibe, der so gerne Thriller wäre, aber dabei die leckeren Zutaten vergisst, was einen richtig guten Thriller ausmacht. Die Story an sich ist okay, aber was daraus gemacht wurde, dürfte höchstens Stangenware sein und wenn dann noch die haarsträubenden Rückblenden eingestreut werden, versenkt der Film sich selber unter solidem Mittelmaß.
Das Hauptproblem, an dem der Film (anfangs) krankt ist der unsichtbare, bedrohliche Feind. Gibt es den überhaupt? Oder ist Jill doch einfach nur ein wenig meschugge im Kopf und bildet sich das alle ein? So richtig stellt sich die Frage nicht, natürlich wissen wir im untersten Bewusstsein, dass mal wieder ein Freak  unterwegs ist, der Bräute wegmetzelt. Aber der Bereich, der im Gehirn grün blinkt und uns sagt, dass da eine wirkliche Bedrohung im Weg ist, bleibt aus und so fühlt sich das auch an. Zähe Brühe, zähes Vorankommen, und wenn es mal vorwärts geht, dann nur im Schlepptau und mit einer guten Portion Zufall und Missgeschicken anderer Protagonisten wie beispielsweise den Cops, die nichts besseres zu tun haben, als Jill als Schizzo abzustempeln anstatt mal ihren Donutarsch hochzuheben und vielleicht mal nach dem wahren Täter suchen. No way, die haben nichts besseres zu tun, als ein Großaufgebot in die Stadt zu senden, als sei Jill der personifizierte Freddy Krueger, um sie dingfest zu machen.

Das ist lahm, das will kein Schwein sehen, aber wenn man es so nimmt, ist es zumindest noch ordentlicher Stoff für eine neue Ritze in die Couch reinzufurzen. Aber spätestens (wie eben schon angekündigt) wenn die Rückblenden kommen (man könnte ja das Kletterseil mal hochziehen) oder das unglaublich dämliche Finale uns hier einen neuen Hit verkaufen will, sinkt der Stern am Himmel.

"Gone" ist nicht schlecht, aber auch nicht weit davon entfernt. Wenn man das rationale Denken ausblendet haben wir es mit einem "Hochglanzthriller" at its best made in Hollywood zu tun, der ohne Konzept und ohne einen Funken Logik dahingewichst wurde.

3,5/10

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