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Die Vorlage für BAG OF BONES ist ein Klassiker Stephen Kings aus der Horror-Fantasy Serie und ich frage mich wer noch mehr Verfilmungen seiner Bücher auf dem Buckel hat als King. Wie so oft liegt der Film deutlich unter der Buchvorlage. Doch das soll uns aber grundsätzlich erst einmal nicht abhalten, denn dies ist in ca. 95% der Fälle so. Kaum ein Regisseur kann das Kino in unserem Kopf beim Lesen eines Buches so gut inszenieren wie wir selbst! Dennoch sollte man BAG OF BONES eine Chance geben.

Die Geschichte nur kurz in wenigen Sätzen und ohne etwas zu verraten: Mike Noonen (Pierce Brosnan) ist ein vielgefragter Schriftsteller, aber nach dem Tod seiner Frau hat er eine Schreibblockade. Er fährt zum gemeinsamen Sommerhaus und dort passieren eine Reihe von unerklärbaren Dingen welche sie auch auf seine verstorbene Frau beziehen. Es beginnt auch recht atmosphärisch mit etwas verstörenden Bilder, interessanten Kamerafahrten über Landschaften und dann wieder Details in einem Zimmer, sowie guter darauf abgestimmter Musik die gleich ungute Gefühle aufkommen lässt.

Leider setzt sich dieser Zustand nicht durchgängig im Film durch. Auf Basis recht wenig wirklichem Grusel wirkt vieles wie schon dutzendmal gesehen und die Handlung erweist sich als etwas zäh und man sieht dem TV-Zweiteiler seiner Herkunft bzw. Bestimmung schon an. Pierce Brosnan trägt den Film auf seinen Schultern und man kann ihm mehr als eine solide, glaubwürdige und routinierte Leistung bescheinigen. Alle anderen Faktoren wie Story, Spannung, Effekte des Films sind allerdings weniger in der oberen Liga angesiedelt, so dass es insgesamt schon einen durchwachsenen Eindruck gibt.

Eine Reihe von Faktoren wirken klischeehaft umgesetzt und eine eigene Note vermisse ich bei BAG OF BONES. Leicht holzschnittartig schwillt die Musik immer an kurz bevor etwas passiert und versucht nicht vorhandenen visuellen Grusel durch Lautstärke und schräge atonale Geräusche zu kompensieren. Dramaturgisch passiert einfach zu wenig in dem ereignisarmen Horrorfilm der deswegen auch mit fast 3 Stunden viel zu lang wirkt. Dazu gesellt sich ein laues Finale mit fast trashigen Einlagen, Effekten und Stimmen welches uns den Film leider schnell wieder vergessen lässt.

4,5/10 Punkten

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