Will hat es im Moment nicht gerade einfach:
Sein Studium an der Universität musste er abbrechen, seine Freundin Claire (Leslie Stefanson) ist mit einem angeberischen Möchtegernkünstler zusammen und Will selbst muss seinen Lebensunterhalt mit dem Ausliefern von Pizza verdienen.
Doch als Pizzabote für Da Vinci´s Pizza zu arbeiten ist nicht wirklich sehr erhebend: Ein meckernder Vorgesetzter, dazu nervige Arbeitskollegen und unzufriedene Kunden machen Will die Arbeit nicht gerade einfach.
Wills einziger Lichtblick sind seine Katze Adolf und sein Projekt:
Ein Comic über den Superhelden Pizzaman.
Seinen ganzen Ärger über seine Mitmenschen spricht er auf ein Tonbandgerät das er immer dabei hat um so etwas Frust loszuwerden.
Zur gleichen Zeit wird dem Kriminellen Reed von seinem Kumpanen die Partnerschaft aufgekündigt da er alles andere als ausgeglichen ist und wegen seines Temperaments seinen letzten Auftrag in den Sand gesetzt hat.
Dummerweise verträgt Reed Kritik nicht wirklich gut und beendet die Partnerschaft auf die einzig für ihn denkbare Weise:
Er fährt zu seinem Ex - Partner nach Hause und ist gerade dabei jenem das Lebenslicht per Erhängung auszublasen als Will an der Haustür klingelt.
Reeds Ex - Komplize hatte nämlich zuvor noch eine backofenfrische Pizza bestellt die Will dem verneimtlichen Kunden nun gerne überreichen will.
Da Reed den unerwünschten Besuch schnellstmöglich loswerden will nimmt er die Pizza an und gibt sogar Trinkgeld um kurz darauf den Entschluss zu fassen Will ebenfalls ins Jenseits zu befördern.
Sieht Reed doch in ihm einen potentiellen Zeugen den es möglichst schnell aus dem Weg zu schaffen gilt.
Doch als er Will auf einer seiner Auslieferungstouren verfolgt und bereits mit gezücktem Messer auf dem Rücksitz von dessem Auto wartet (dieser hat gerade mit einer unzufriedenen Kundin zu tun) fällt Reed das Tonbandgerät in die Hände.
Er hört es sich an und sieht schon nach kurzer Zeit in Will einen Seelenverwandten dem das Leben ebenfalls übel mitgespielt hat.
Statt Will zu ermorden sucht Reed das Weite (nicht aber ohne das Tonbandgerät + die Barzahlungen der Pizzabesteller mitgehen zu lassen).
Nun beginnt Reed (Psychopath der er ist) die von Will auf dem Band erwähnten nervigen Mitmenschen (ein arroganter Profesor an der Uni, der angeberische neue Freund von Claire) zu ermorden, macht sich aber auch als neuer bester Freund an Will ran um diesen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Doch dann entdeckt Will was sein neuer Freund wirklich vorhat und versucht Reed zu stoppen... .
Es ist schon lange her seit ich Pizza für eine Leiche auf einer Filmbörse für 1,- Euro erworben habe und muss sagen das Regisseur Guy Ferland hier ein richtig gutes 90-er Jahre Filmjuwel abliefert.
Mit Protagonist Will (David Strickland, beging 1999 leider Selbstmord), der einfach sein Leben auf die Reihe kriegen will bzw. versucht seinen Weg im Leben zu finden, hat man einen Charakter mit Ecken und Kanten der aber zugleich sympathisch ist.
So soll Will in einer Szene eine Pizza an seiner alten Universität ausliefern nur um festzustellen das Prof. Freidman (Jeff Steitzer), der die Bestellung aufgab, nicht wirklich Hunger hat sondern Will seinen Studenten als abschreckendes Beispiel vorführen wollte.
Reed (gespielt von Ron Eldard (Super 8, Haus aus Sand und Nebel)) hingegen schafft es auf der einen Seite richtig sympathisch rüberzukommen, wenn er z. B. sich mit Will unterhält oder durch Ermunterung aufbaut, nur um in anderen Szenen klarmacht das er auch nicht so nette Seiten aufziehen kann.
Dabei schafft es Pizza... die richtige Mischung aus leicht schwarzem Humor, Ernsthaftigkeit und philosophischen Themen zu schaffen ohne zu einer jener zahlreichen 90-er Bildschirmkaspereien zu werden.
Auch die Idee hinter der Geschichte ist interessant:
Jeder hatte bestimmt schon mal Momente im Leben wo man seinen Mitmenschen in Gedanken nur das Schlechteste an den Hals gewünscht hat und nun kommt jemand und setzt diese ganzen negativen Dinge in die Tat um.
Pizza... kann ich allen Filmfreunden nur wärmstens empfehlen.
Zum einmal (oder mehrere Mahle) angucken reicht der Film und die dt. Synchronisation ist auch gut gelungen.
(7/10)