Review

China zur Zeit der Ming-Dynastie: Korruption sowie Verfall haben das Land übernommen, wodurch das Volk auf schreckliche Art und Weise leidet. Besonders das sogenannte West-Büro, eine Geheimdienst-Organisation, terrorisiert unnachgiebig sowie brutal die Bevölkerung. Einzig der Kung-Fu-Meister Zhao Huaian, stellt sich gegen das System und kämpft mit allen Mitteln gegen einen scheinbar unbezwingbaren Feind. Hilfe bekommt er indes unverhofft von der schönen Ling Yangiu, die sich kurzerhand als Zhao ausgibt, wobei bereits allein der Name für Angst und Schrecken unter den Soldaten sorgt.

Wir befinden uns im 15. Jahrhundert, in der die asiatische Variante von Robin Hood und dem Dragon Gate Inn von Tsui Hark mit modernen Mitteln erneut in Szene gesetzt wird. In China haben de facto die Geheimdienste die Macht im Staat und nützen diese ausbeuterisch auch voll aus. Lediglich der Held Zhao wehrt sich mit wenigen Getreuen gegen das Regime und killt deren Vertreter, wo es nur geht.
Hier fällt dann recht schnell die schwache Charakterzeichnung auf. Warum der Kaiser so machtlos geworden ist, wieso sich Zhao so vehement dagegen auflehnt und was seine Beweggründe sind, weshalb die Geheimdienste solche Macht erlangen konnten, keiner verrät es uns. Die Hintergründe sämtlicher Protagonisten bleiben nebulös, sie werden einfach in die Story geschmissen, den Rest muß man sich selbst zusammenreimen. Bei fast zwei Stunden Laufzeit wäre doch sicher Zeit gewesen für ein oder zwei beleuchtende Sätze gewesen.
Was mir auch nicht gefällt, aber das betrifft sehr viele Eastern der neueren Zeit, ist dieses komische wie-ein-Flummi-Gehüpfe, wenn die Kämpfer meterhoch springen oder wie Spiderman an Wänden entlanglaufen. Was soll das? Das ist völlig übertrieben und unrealistisch, historisch nicht belegt und wirkt für mich eher lächerlich. Hier exerzieren das die Helden auch bis zum Exzess unterstützt durch Seile und sehr vielen CGI Spielereien, das man die Sache kaum noch ernst nehmen kann. Handgemachte Fights dagegen gibts es praktisch kaum welche.
Wen das jetzt nicht so stört bekommt dafür abwechslungsreiche Kämpfe mit diversen Wurf- und Nahkampfwaffen geboten. Ich fand die Idee mit den Seidenschnurfallen recht nett und sogar einen Showdown inmitten eines Sand-Hurricanes und einer versunkenen Stadt, alles zwar in völlig künstlicher Umgebung, aber in Sachen Tempo gehts flott zur Sache.
So bleibt ein Film der zwar trotz seiner langen Laufzeit nie langweilig zu werden droht, aber vielfach eher in die Science Fiction Ecke gehört als zu Kampfsportfilmen. Jet Li scheint sich zudem langsam aufs Altenteil zurückzuziehen, denn wie auch bei der Legende der weißen Schlange aus demselben Jahr, ist seine Figur fast schon eine Nebenrolle, die zudem kaum noch mit echten Martial Arts Moves aufwartet. Jedenfalls ist Flying Swords nichts für Bruce Lee Puristen, es hat wohl schon einen Grund warum ein kleiner Sender wie Tele 5 den Film als TV-Premiere zeigen kann, mir persönlich sind handgemachte Filme einfach allemal lieber.
5/10

Details
Ähnliche Filme