Review

Kappe auf, Bauchtasche raus

Danny Trejo ist eines der markantesten und coolsten Gesichter Hollywoods. Niemand tritt rauer und einsilbiger in Hintern wie dieser Mex-Man. "Machete" hat ihm wohl nicht gereicht oder die Reihe ist zu langsam weiter gegangen, sodass er sich mit "Bad Ass" ein weiteres Alter Ego aufgebaut hat. Vielleicht sogar noch passender: Ein ranziger Kriegsveteran mit dem Herzen am rechten Fleck, wird zu einem Internetphänomen als Rächer auf eigene Faust. "Death Wish" trifft "Gran Torino" - nur eben mit Trejo, auf DTV-Niveau und mit einem gehörigen Schuss Augenzwinkern. Meistens. 

Das fehlende Budget merkt man gerade gegen Ende und der Film ist bei weitem nicht so over the top wie sein Macheten-Bruder im Geiste - doch gerade diese erdgebundene Art und unspektakuläre, straighte Herangehensweise mag ich. Das erinnert erfreulich an Actionfilme aus den Videotheken der 80er. Dazu ein sackschwingender Titeltrack und ein Trejo, den man nur mögen kann. Fertig sind 80 Minuten hervorragende Unterhaltung. Und das unnötig spritzende CGI-Blut gleicht eine wunderbare Goreszene mit dem Abflussmixer aus - bad ass in der Tat! Wenn das Herz so spürbar an der richtigen Stelle schlägt, dann gönnt man dem arschtretenden Rentner sein kitschig-romantisches Happy End umso mehr. Einst Bahnhofskino, nun Sofakino.

Fazit: besser als "Machete"? Geschmacksache. Aber "Bad Ass" macht seinem Namen alle Ehre und ist ein kurzweiliges Trejo-Vehikel, das einfach Laune macht und in Ärsche tritt. Ich hab Bock auf die Fortsetzungen!

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