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Bei "Am Himmel der Tag" handelt es sich um einen emotional sehr bewegenden Film.
Die Hauptfigur Lara ist eine 25jährige Architekturstudentin. Sie scheint aber mit ihrem Studium nicht recht zufrieden zu sein und amüsiert sich lieber mit ihrer Freundin Nora auf Partys. Die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse, die "Verantwortungslosigkeit der Party-Generation", aber auch das mangelnde Interesse der Eltern am Leben ihrer Kinder sind die Themen der ersten Hälfte des Films, wobei die Tristesse dieses Lebens gut herausgearbeitet wird. Auf einer der Partys hat Lara mit einem Barkeeper ungeschützten Sex auf der Toilette und wird in der Folge schwanger.
Die Schwangerschaft bedeutet für sie und ihr Leben einen Wendepunkt. Sie entschließt sich gegen das Anraten der Eltern ("Das musst du wegmachen lassen") zum ersten Mal selber Verantwortung zu übernehmen und das Kind zu bekommen. Im Laufe der Schwangerschaft entfernt sie sich immer mehr von ihrer bisherigen Freundin Nora (die Interessen liegen nun zu weit auseinander). Da stirbt das Kind im sechsten Monat. Der Schock ist für Lara so groß, dass sie tagelang nicht in der Lage ist, zur notwendigen Operation ins Krankenhaus zu gehen. Und wieder stellt ihr Umfeld keine wirkliche Hilfe für sie da und lässt sie mit ihren Nöten alleine (so streicht die Mutter nach der Operation über den nunmehr flachen Bauch der Tochter und meint: "das steht dir"), die mögliche Trennung der Eltern wird in einer Szene gegen Ende des Films angedeutet. Nur ihr Nachbar, ein Künstler mit Beziehungsproblemen, hat Verständnis, zeigt Anteilnahme und gibt ihr am Ende eine gewisse Form von Nähe.
Mit der Einstellung wie diese beiden Personen auf dem Rücken am Boden liegend sich unterhalten endet der Film und lässt einen zutiefst nachdenklich gewordenen Zuschauer zurück. So endet der Film nicht mit dem Abspann, sondern erfährt gewissermaßen eine Fortsetzung im Inneren des Zuschauers.
Den Schauspielern gelingt es unaufgeregt und überzeugend die Figuren zu verkörpern, filmtechnisch gibt es immer wieder recht gelungene Einstellungen und Bilder (wobei man es mit der Symbolsprache auch nicht übertreiben sollte).

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