Review

Eine der ultimativen Musiker-Dokus

Zusammen mit "Amy" und "The Velvet Underground" bildet "Marley" ein bockstarkes Trio aus der jüngeren Vergangenheit der Musiker-Dokumentationen. Eine echte Aufarbeitung, ein echtes Monument, eine echte Ehrerweisung. Ein echt starker Musikfilm. Mit Infos und Fakten genauso wie Gefühlen und Herz. Über eine der größten Musiklegenden, die je über diesen Planeten schlenderten und für mich den wohl wärmsten und melodischsten Musiker aller Zeiten...

One Love

Bob Marley war ein musikalischer Magier. Ich könnte seine Lieder den ganzen Tag, die ganze Woche, den ganzen Monat hören, ohne dass sie auch nur eine Minute alt oder nervig würde. Vielleicht gibt es keinen Musiker, dessen Stimme und Werke mich dermaßen berühren und milde stimmen. Dabei war ich nie riesigster Reggea-Fan oder Kiffer oder Hänger. Aber seine Musik ist einfach auf einem anderen Level. Jedes Wort fühlt sich an als ob er mir gerade seine Seele offenbart. Komplett ohne Schutz oder Schallmauer. Das schaffen selbst andere Musiklegenden wie Michael Jackson oder die Beatles oder Prince in diesem Ausmaß nicht ganz. Bob Marley ist ein Name, der bei mir automatisch Gänsehaut verursacht. Sein (Best Of-)Album "Legend" ist wohl die bisher in meinem Leben am meisten gehörte Schallplatte. Sie geht immer. Immer. Dennoch muss man diese musikalische Energie und Stärke natürlich ein gutes Stück von der eigentlichen Doku trennen. Doch zum Glück schafft es Kevin Macdonald als klarer Spezi auf diesem Gebiet eine würdige und intensive Dokumentation und Reise durch Marleys kurzes, aber enorm weitreichendes Leben und Talent und seine Karriere wie sein Privatleben auf die Beine zu stellen. Weit vor dem aktuellen (weitaus generischeren, trotzdem guten) Kinofilm bringt diese Doku eigentlich schon alles auf den Punkt und macht es rund. Seine Inspiration und seine Herkunft, seine Familie und Vorbilder, sein Einfluss und seine Leidenschaft, sein Leiden und sein Lieben. Die Doku zieht große Kreise in die Bedeutung, die er für schwarze in Afrika wie weltweit hatte, sowie kleinere Kreise, wie er zu dem wurde, der er war und wie er dann die Welt (zum Besseren) veränderte. Nicht mehr und nicht weniger. Und diese Blasen, Kreise und Überschneidungen collagiert Macdonald zu einem wirklich reichhaltigen, unterhaltsamen Bild und einer tollen Doku.

Jamaicas Hope

Fazit: sehr guter Einstiegs-, Anker- und eventuell sogar Endpunkt was die größte aller Reggea-Legenden betrifft... Selbst wenn man als Fan von Bob Marley wohl schon viel davon weiß: dennoch unumgänglich, informativ, intensiv, echt und berührend!

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