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In Dolph Springers Leben läuft einiges ziemlich schief bzw. schräg ab. Sein Hund ist weggelaufen. Der Nachbar, der nicht zugeben will, dass er leidenschaftlich gern joggt, begibt sich auf einen Trip ohne Wiederkehr in die Wüste. Die Palme in seinem Garten hat sich in einen Tannenbaum verwandelt. Und sein französischer Gärtner spannt ihm die Freundin aus. Trotzdem versucht Dolph den Kopf nicht hängen zu lassen. So steht er jeden Tag pünktlich um 7:60 Uhr auf, fährt ins Büro, in dem es regnet, und verrichtet seinen Job, obwohl er schon vor Monaten gekündigt wurde. Kurz bevor der Kummer um den geliebten Vierbeiner ihn um den Verstand bringt, erhält Dolph eine Nachricht von dem ominösen Meister Chang (William Fichtner), einem Sensai und Yogi mit Brandnarben im Gesicht. Er gibt an Dolphs Hund aus einem ganz bestimmten Grund entführt zu haben...

WRONG – der Name ist Programm. Der zweite Langfilm des französischen Querfilmers Quentin Dubieux (besser bekannt unter seinem DJ-Pseudonym „Mr. Oizo“) steht dem Erstlingswert RUBBER mit dem Amok laufenden Reifen in Punkto Abgefahrenheit in nichts nach. Hauptfigur Dolph ist ein freakiger Spießer mit Sturmfrisur und Schnauzer. Er wirkt völlig durch den Wind und philosophiert am Telefon mit der Dame vom Pizzaservice über das Logo des Lieferunternehmens. Bei der Suche nach dem verschollenen Kläffer bekommt er Unterstützung von einem „Indiana Jones“-Verschnitt von Privatdetektiv. Dieser filtert aus einem Hundehaufen die Kacke-DNS heraus und erstellt daraus eine visuelle Darstellung von der „Geburt“ der „Wurst“ aus der Ego-Perspektive. Bizarrissimo!
Der Streifen ist ein Sammelsurium an verkapptem, sehr eigenwilligem Kiffer-Humor und total beknackten Kopfgeburten. Einen Film mit Handlung sollte man vielleicht nicht unbedingt erwarten und ein Faible fürs Surreale sollte vorhanden sein. WRONG punktet jedoch mit schillernden Charakteren, u.a. Meister Chang, verkörpert von Fulltime-Bösewicht William Fichtner (THE DARK KNIGHT, DRIVE ANGRY, PRISON BREAK), und Situationen wie aus dem Comedy-Paralleluniversum. So macht der Film zwar wenig Sinn, zaubert einem aber doch ein breites Dauergrinsen ins Gesicht. Und Plüschtier Flat Eric hat auch einen kleinen Cameo-Auftritt.

Fazit:
David Lynch in lustig. WRONG – Feels So Damn RIGHT!

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