Ohne den Schriftsteller H. G. Wells würde die Science Fiction Landschaft reichlich traurig dastehen, denn der Visionär verschaffte uns Klassiker wie „Krieg der Welten“, „Der Unsichtbare“, aber auch „Die Zeitmaschine“, welche 1960 von George Pal nahezu kongenial verfilmt wurde. Dass solche Perlen vor SyFy nie lange sicher sind, zeigt vorliegender Versuch von Regisseur Matt Codd.
Als verschiedene Experimente mit Zeitreisen zu scheitern drohen, wird der Erfinder jener Apparatur, James Radnor durch seine Ex Angela ins Labor zurückbeordert. Er und eine Spezialeinheit sollen in die Zukunft reisen, um den so genannten Anklinker aufzutreiben und den Zeitriss zu schließen, damit nicht noch mehr Morlocks in die Gegenwart eindringen können…
Bei SyFy zählt bekanntlich Quantität und nicht Qualität, was sich hier besonders anhand der schlechten Computereffekte manifestiert. Einige Explosionen schauen noch okay aus, doch die Monster wirken weder Furcht einflößend, noch sind sie allzu detailliert ausgearbeitet. Die Bewegungen sehen recht geschmeidig aus, doch die klobigen Körper und die ausdruckslosen Gesichter hätte man bereits vor zehn Jahren als schlecht animiert eingestuft.
Zwar wird man rasch mit den klischeebeladenen Stereotypen des miesepetrigen Radnor und dem militärischen Leiter des Einsatzes warm, doch allzu viel Witz bieten die Dialoge nicht und auch der Versuch, am Rande ein Liebespaar zu etablieren, scheitert bereits an der Oberfläche. Die Motive des Bösewichtes und Oberbefehlshabers (Robert Picardo) sind hingegen rasch durchschaut und sorgen allenfalls zum Showdown für etwas Abwechslung.
Denn über weite Teile fällt die Handlung eher eindimensional aus, als die Truppe in einer zunächst nicht näher definierten Zukunft auf alles ballert, was nach Monster aussieht, wobei Dinosaurier ebenso von der Partie sind, wie merkwürdige Flugechsen. Mal geht es in einen Tunnel, dann in ein Labyrinth oder in ein provisorisch eingerichtetes Labor und stets ist man von Ungetümen umgeben, welche mal durch einen gezielten Schuss aus der Pistole zu erledigen, manchmal aber auch nicht durch ganze Gewehrladungen aufzuhalten sind.
Vielmehr fällt den Machern schließlich auch nicht ein, als das gleiche Geschehen von der immerhin ordentlich gestalteten Apokalypsen-Landschaft in die Laborräume der Gegenwart zu verlagern, als immer mehr Morlocks durch einen bedrohlichen Zeitriss gelangen und ein kleines Blutbad anrichten (natürlich auch per CGI in Szene gesetzt). Man verbringt noch ein wenig Zeit in einem Helikopter, andere landen in einem Panzer und am Ende muss ein Opfer gebracht werden, damit nicht gleich wieder das Schicksal der Erde besiegelt wird.
Am Ende herrscht leider ein deutlicher Mangel an Suspense, was sich primär bei den Kämpfen und Angriffen zeigt, welche viel zu abrupt und sprunghaft abgehandelt werden. Zwar ist das Tempo konstant hoch und die Figuren sind viel in Bewegung, doch die gerade einmal ausreichend agierenden Mimen, das unspektakuläre Handwerk und der komplett unauffällige Score verhehlen nicht, es mit einem insgesamt recht uninspirierten Werk zu tun zu haben. Wenn man schon recht müde ist, sollte man wegen dem nicht länger wach bleiben.
3,5 von 10